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Giselaschmuck

Nicht-invasive Analysen des Goldes und der Edelsteine des sogenannten „Giselaschmucks“ (Mainz/Wiesbaden, Ende des 10. Jh.) aus dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin mittels Synchrotron-RFA und tragbarer Ramanspektroskopie

Der Goldschmuck, der nach der Kaiserin Gisela (984/85-1060) benannt wurde, stellt eines der berühmtesten und exzellentesten profanen Schmuckensembles der Ottonischen Zeit dar. Der Schmuck wurde in verschiedenen Funden 1880 und 1887 in Mainz und Wiesbaden entdeckt. Der größte Teil der verschiedenen Objekte wird im Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, aufbewahrt und derzeit erforscht. Das Schatzensemble birgt jedoch in sich offene Fragen, da der zusammengestellte Komplex nicht unbedingt in sich konsistent ist. Es ist wahrscheinlich, dass die Zufallsfunde eventuell durch andere Teile des 19. Jh. ergänzt wurde.

Daher ruht die Idee, die verschiedenen zusammengestellten Objekte zu untersuchen. Die einzelnen Goldobjekte und insbesondere die Lötstellen, deren Auswahl nach intensiver mikroskopischer Untersuchung getroffen wurde, wurden mittels der Synchrotron-induzierten Röntgenfluoreszenzanalyse an der BAMline, BESSY II, HZB, Berlin analysiert. Die Ergebnisse sind qualitativ und quantitativ ausgewertet worden. Die statistische Auswertung mittels Principal Component analysis (PCA) der Golddaten ermöglichte eine Einteilung der Goldlegierungen in verschiedene Gruppen, die nun bestimmten Teilen zugeordnet werden, um das originale vom rezenteren Gold zu unterscheiden.

Die zahlreichen Edelsteineinlagen sind sowohl optisch als auch Raman-spektroskopisch mit einem tragbaren Gerät in der Sammlung untersucht worden. Die Ergebnisse ermöglichen neue Einblicke in die mittelalterliche Edelsteinkunst exzellentester Qualität.


Partner: BAM, BESSY II/HZB, C2RMF Paris
Laufzeit: 2011 bis 2016