Bitte beachten Sie: Die James-Simon-Galerie und das Neue Museum bleiben aufgrund regelmäßiger Wartungsarbeiten vom 18. bis 20. März 2024 geschlossen.

Bitte beachten Sie die geänderten Öffnungszeiten ab 16. April 2024. Mehr

Margiana. Ein Königreich der Bronzezeit in Turkmenistan
Mit Fotografien von Herlinde Koelbl

25.04.2018 bis 07.10.2018
Neues Museum

Margiana – diese historische Landschaft im Osten Turkmenistans war vor rund 4.000 Jahren die Wiege einer faszinierenden Hochkultur der Bronzezeit. Zeitgleich mit den Zivilisationen Mesopotamiens und Ägyptens blieb sie in der westlichen Welt bislang jedoch weitgehend unbekannt. Erstmals außerhalb Turkmenistans werden in einer groß angelegten Sonderausstellung im Neuen Museum die archäologischen Zeugnisse dieser geheimnisvollen Kultur einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Für die Aufnahmen der archäologischen Stätten, Landschaften, Menschen und Exponate konnte die Fotografin Herlinde Koelbl gewonnen werden. Das Ergebnis ist eine faszinierende Symbiose aus unbekannten archäologischen Relikten und Fotokunst aus einem weitgehend unbekannten Land.

Über Turkmenistan

Turkmenistan ist der südlichste Staat Zentralasiens. Das Land grenzt an den Iran, Afghanistan, Usbekistan, Kasachstan und im Westen an das Kaspische Meer. Landschaft und Natur sind größtenteils von der Karakumwüste und im Süden von den Bergen des Kopet Dag geprägt. Im 20. Jahrhundert galt das Land als die ärmste Republik der Sowjetunion. Durch reiche Vorkommen an Erdöl und Erdgas unterliegt das heutige Turkmenistan einem Wandel, der sich besonders in der raschen Veränderung der Städte und der Infrastruktur äußert – ein unbekanntes Land zwischen Tradition und Moderne.

In der Vergangenheit war das Gebiet Turkmenistans ein Zentrum der Hochkultur, angebunden an die Vorläufer der Seidenstraße zwischen China, Indien, dem Iran und dem Vorderen Orient. Alexander der Große erreichte das Gebiet im 4. Jahrhundert v. Chr. auf seinem Weg nach Indien. Im 2. Jahrhundert n. Chr. errichteten die Parther ihre Hauptstadt in Alt-Nisa nahe der heutigen Hauptstadt Aschgabat. Ein weiteres bedeutendes Zentrum entwickelte sich weiter nördlich in der Oase Merw, die heute wie auch Nisa zum UNESCO-Welterbe zählt. Seine erste Blüte erlebte Turkmenistan aber schon vor mehr als 4.000 Jahren, als das Reich von Margiana seine prachtvolle Blütezeit erlebte.

Ausgrabungen und Funde

Im Zentrum der Ausstellung stehen die sensationellen Ergebnisse der archäologischen Forschungen, die in der antiken Metropole von Gonur Depe unweit Merw durchgeführt wurden. Dabei freigelegte Baustrukturen lassen noch heute eine beeindruckende Meisterleistung früher Stadtplanung erkennen. Von einem gewaltigen Mauerring umschlossen, war die 28 Hektar große Stadtanlage in verschiedene Bezirke eingeteilt, darunter Wohnareale, Handwerkerviertel und Friedhöfe. Das Herzstück bildete ein quadratisches Palastareal, das durch mit Türmen bewehrten Mauern befestigt war.

Die Glanzlichter der Ausgrabungen sind ohne Zweifel die sogenannten „Königsgräber“ – mit feinsten Mosaiken ausgeschmückte Grabhäuser, in denen die verstorbenen Würdenträger prunkvoll zur letzten Ruhe gebettet wurden. Reich verzierte, mitsamt den Zugtieren beigegebene Prunkwagen, Schmuck, Waffen, Ritualgeräte sowie prachtvolle Gefäße aus Silber und Gold stellen einzigartige Meisterwerke bronzezeitlicher Handwerks- und Goldschmiedekunst dar.

Doch auch die Funde aus dem Stadtgebiet sprechen für sich: Exotische Objekte und Materialien belegen Fernkontakte bis in das Industal im heutigen Pakistan, zu den Hochkulturen Mesopotamiens, nach Syrien, in den Oman sowie bis in die fast 2.000 km nördlich gelegenen Steppen des Uralgebiets.

Fotografin Herlinde Koelbl

„Margiana“ ist weit mehr als eine archäologische Ausstellung. Im Januar 2018 begleitete die renommierte Fotografin Herlinde Koelbl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums für Vor- und Frühgeschichte zwei Wochen lang in Turkmenistan, und näherte sich dabei erstmals in ihrem Schaffen archäologischen Spuren an. Entstanden sind faszinierende Fotoaufnahmen eines Landes und seiner Bewohner, eindrucksvoller Naturlandschaften sowie archäologischer und historischer Denkmäler, die es in dieser Form bisher nicht gab. Auf diese Weise betritt die Ausstellung Neuland und bietet einen ungewohnten, spannungsreichen Bogen von den Spuren einer frühen Zivilisation jenseits des Kaspischen Meeres hin zum Schaffen der modernen Fotografie.

Weitere Stationen der Ausstellung

Im Anschluss an die Präsentation im Neuen Museum wird die Ausstellung in Hamburg und Mannheim zu sehen sein.

Partner und Förderer

Eine Sonderausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Kulturministerium Turkmenistans und in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum Hamburg und den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Deutsche Bank AG und Siemens AG.

Karte mit der Lage der Siedlungshügel von Anau in Turkmenistan
© Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte / Karte: D. Greinert

James-Simon-Galerie, Bodestraße
10178 Berlin

vollständig rollstuhlgeeignet
Information und Lageplan im Neuen Museum (PDF, 321 KB)

Der Eingang für Gruppen befindet sich in der James-Simon-Galerie im unteren Foyer (Zugang über den Hof).

Hinweise für Gruppenbesuche im Neuen Museum und im Pergamonmuseum (PDF)

 

U-Bahn: Museumsinsel (U5)
S-Bahn: Friedrichstraße, Hackescher Markt
Tram: Am Kupfergraben, Hackescher Markt
Bus: Staatsoper, Lustgarten, Friedrichstraße

Klimafreundliche Anreise
Nahverkehr
Fernverkehr

So 10:00 - 18:00
Mo geschlossen
Di 10:00 - 18:00
Mi 10:00 - 18:00
Do 10:00 - 20:00
Fr 10:00 - 18:00
Sa 10:00 - 18:00

Öffnungszeiten an Feiertagen unter Öffnungszeiten

Neues Museum
12,00 EUR ermäßigt 6,00
Ticket kaufen

Museumsinsel + Panorama
19,00 EUR ermäßigt 9,50
alle Ausstellungen
Ticket kaufen

Museumspass Berlin 3 Tage für Dauerausstellungen
29,00 EUR ermäßigt 14,50
3 Tage für Dauerausstellungen
Ticket kaufen

Jahreskarte Staatliche Museen zu Berlin
Ab 25,00 EUR
Weitere Informationen

Tel 030 - 266 42 42 42 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)
Fragen | Buchung | Feedback

Weiterführende Links

Museum and the City: “Herlinde Koelbl im Neuen Museum: Beim ersten Sonnenstrahl nach Margiana” im Blog der Staatlichen Museen zu Berlin