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Sammlung des Münzkabinetts

Das Münzkabinett gehört mit 500.000 Objekten zu den größten numismatischen Sammlungen. Es verdankt seine Weltgeltung dem Reichtum und der Geschlossenheit der Münzserien vom Beginn der Münzprägung im 7. Jahrhundert v. Chr. in Kleinasien bis zu den Münzen und Medaillen des 21. Jahrhunderts.

Mit mehr als 5.000 ausgestellten Münzen und Medaillen höchster Qualität ist die Museumsinsel Berlin ein Eldorado für jeden Münzliebhaber, denn hier breitet das Münzkabinett in vier der fünf großartigen Bauten seine Schätze aus. Die meisten von ihnen können seit 2006 im Bode-Museum betrachtet werden. Außerdem zeigt das Münzkabinett seit 2011 im Alten Museum eine ständige Ausstellung antiker Münzen mit über 1.400 Spitzenstücken, die hier sinnfällig zusammen mit Werken der Antikensammlung kombiniert werden. Ferner ist es im Neuen Museum und im Pergamonmuseum mit ausgewählten Objekten präsent.

Zu den bedeutendsten Beständen gehören 102.000 griechische und etwa 50.000 römische Münzen der Antike, 160.000 europäische Münzen des Mittelalters und der Neuzeit sowie 35.000 islamisch-orientalische Münzen. Von der im 15. Jahrhundert entstehenden Kunstform der Medaille besitzt das Münzkabinett 25.000 Stück.

Neben den Münzen und Medaillen gehören Papiergeld, eine Sammlung historischer Siegel seit dem Mittelalter und Beispiele für Geldformen der Naturvölker zum Bestand. Hinzu kommen mehr als 15.000 Münzwerkzeuge, darunter über 12.000 Stempel, von in Berlin seit dem 17. Jahrhundert geprägten Münzen und Medaillen sowie eine umfangreiche Abgusssammlung.

Die Motive auf den Münzen sind vielfältig und werden thematisch über die Jahrhunderte hinweg immer wieder aufgenommen. Zu den Bildsujets gehören religiöse Themen aus der antiken Mythologie und dem Christentum, Wappen, Tiere, Pflanzen, Bauten und berühmte Persönlichkeiten.

Die Anfänge des Münzkabinetts gehen auf die Kunstkammer der Kurfürsten von Brandenburg zurück. 1649 umfasste der Bestand bereits rund 5.000 überwiegend antike Münzen. Im Jahre 1830 bezog das Münzkabinett seine ersten eigenen Räume im ersten öffentlichen Museumsbau Berlins, dem heutigen Alten Museum. Damit wurde die Sammlung auch der Öffentlichkeit zugänglich.

1868 erhielt das Kabinett den Status eines eigenständigen Museums. Bis zum Ende des Kaiserreichs 1918 wurden die Bestände durch zahlreiche Ankäufe und den Erwerb großer Privatsammlungen bedeutend erweitert. Bereits 1904 war es in das Kaiser Friedrich-Museum, heute Bode-Museum, umgezogen, in dem das Untergeschoss zum Kupfergraben hin speziell für die Belange des Münzkabinetts eingerichtet worden war.

Den Zweiten Weltkrieg überstanden die Bestände im Luftschutzkeller des benachbarten Pergamonmuseums. Von dort wurden sie in die Sowjetunion gebracht und gelangten 1958 zurück nach Berlin. Durch seine Lage im Ostteil der Stadt gehörte das Münzkabinett zu den Staatlichen Museen zu Berlin der DDR. Seit der Wiedervereinigung ist es eine der Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.

Nach der Grundinstandsetzung des Bode-Museums zog das Münzkabinett 2004 als erste Sammlung wieder in dieses Haus ein, zudem wurde der Studiensaalbetrieb erneut aufgenommen. Seit der Eröffnung des gesamten Gebäudes im Oktober 2006 ist das Münzkabinett dort in vier Dauerausstellungsräumen und einer Wechselausstellung zu sehen, hinzu kommt die Ende 2009 überarbeitete Präsentation antiker Münzen in der Schatzkammer des Münzkabinetts im Pergamonmuseum. Das Kabinett ist ferner im Alten Museum und im Neuen Museum mit ausgewählten Objekten präsent.

Zeittafel zur Geschichte und Entwicklung des Münzkabinetts bis 2004:
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