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Die Rückkehr des Buddha
Chinesische Skulpturen aus dem 6. Jahrhundert. Der Tempelfund von Qingzhou

20.09.2001 bis 18.11.2001

Altes Museum
Altes Museum

Zu den aufsehenerregendsten archäologischen Entdeckungen der letzten Jahre zählt der im Oktober 1996 auf dem Gelände des ehemaligen Longxing-Tempels in der Stadt Qingzhou, Provinz Shandong, entdeckte Hortfund von rund 320 buddhistischen Steinskulpturen. Eine rechteckige Grube, nur eineinhalb Meter unter dem heutigen Erdniveau, barg die in mehreren Lagen aufgeschichteten zerbrochenen Statuen und Stelen, die vorwiegend aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. stammen. Sie wurden dort in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts - offenbar in einem Akt buddhistischer Frömmigkeit - ehrenvoll "bestattet". Viele der Skulpturen sind nahezu vollständig erhalten und weisen oftmals gut erhaltene alte Farbfassungen sowie Vergoldung auf. Die meisterhaft gearbeiteten Bildwerke gewähren einen faszinierenden Einblick in die Welt des chinesischen Buddhismus zu Beginn seiner größten Blüte.
Die herausragende Bedeutung des Fundes wurde im Herbst 1999 in Beijing durch die Ausstellung "Returned to Light - Masterpieces of Buddhist Statuary from Qingzhou City" im Nationalen Historischen Museums unterstrichen, die rund 80 ausgewählte Skulpturen präsentierte und als eines der Glanzlichter zur Feier des 50. Jahrestages der Gründung der Volksrepublik China fungierte.
Das Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin zeigt erstmals außerhalb Ostasiens eine umfassende Schau mit Meisterwerken aus dem Tempelfund. Das Alte Museum wird zum ersten Schauplatz einer internationalen Wanderausstellung chinesischer buddhistischer Kunst, die danach im Zürcher Museum Rietberg und in der Londoner Royal Academy of Arts zu sehen sein wird. Präsentiert werden 35 Votivstelen, Buddha- und Bodhisattvastatuen, die in Nordchina unter der Herrschaft der Nördlichen Wei (386-534), der Östlichen Wei (534-549) und der Nördlichen Qi (550-577) entstanden.