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Provenienzforschung zu ausgewählten Beständen der Gemäldegalerie

Erwerbungen 1933-1945, der Gemäldegalerie West ab 1945 sowie der wiedervereinigten Sammlung bis 1997

Zwischen 1933 und 1997 erwarb die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin zahlreiche Werke mit bisher teils ungeklärter Provenienz. Ihre Herkunfts- und Erwerbungskontexte werden nun in einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt untersucht.

Das Forschungsvorhaben hat das Ziel, die Sammlung systematisch auf NS-verfolgungsbedingt entzogene Werke, insbesondere aus jüdischem Besitz, zu prüfen und identifizierte Werke zu restituieren. Es nimmt dabei nicht nur Erwerbungen des Zeitraums 1933-45 in den Blick, sondern legt den Schwerpunkt auf die Erwerbungen der West-Berliner Galerie ab 1945 sowie der wiedervereinigten Sammlung bis 1997. Der Forschungsgegenstand umfasst 141 Gemälde aus allen Sammlungsbereichen, darunter Werke namhafter Künstler*innen wie Albrecht Dürer, Hans Holbein d. Ä. und d. J., Orazio Gentileschi, Jan Davidsz. de Heem, Jacob Jordaens, Bartolomé Esteban Murillo, Thomas Gainsborough, Anna Dorothea Therbusch oder Antoine Pesne. Die Bandbreite der Zugangskontexte reicht dabei von Tauschgeschäften über Ankäufe im internationalen Kunsthandel und von Privatpersonen bis hin zu Überweisungen aus anderen Sammlungen und Schenkungen und Vermächtnissen.

Das Projekt schließt an die mehrjährige Erforschung der Provenienzen von Kunstwerken aus dem Bestand der Dresdner Bank an, die 1935 durch den preußischen Staat erworben und an mehrere Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin überwiesen wurden. Die Übernahme von rund 190 Werken durch die Gemäldegalerie bildet den zahlenmäßig größten Teil der Erwerbungen während der NS-Zeit.


Projektträger: Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK)
Einrichtungen: Zentralarchiv und Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Projektleitung: Dr. Petra Winter (Direktorin des Zentralarchivs der Staatlichen Museen Berlin, Leiterin der Provenienzforschung), Dr. Dagmar Hirschfelder (Direktorin der Gemäldegalerie)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Franziska May
Wissenschaftliche Begleitung: Kurator*innen und Restaurator*innen der Gemäldegalerie, Dr. Sven Haase (Zentralarchiv), Dr. Hanna Strzoda (Zentralarchiv)
Projektförderung: Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg
Projektlaufzeit: 2023 bis 2025