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„Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten“

Ein Erinnerungsprojekt der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen

Wenn Museen die Herkunft ihrer Kunstwerke erforschen, geht es nicht nur um Eigentumsverhältnisse, sondern auch um menschliche Schicksale. Mit „Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten“ erinnern die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zusammen mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg und dem Bayerischen Rundfunk an die Opfer von Verfolgung und Enteignung. Wer waren diese Menschen, was geschah mit ihren Kunstwerken? Und was bedeutet es ihren Nachkommen, wenn ein geraubtes Kunstwerk in die Familie zurückkehrt?

Die multimediale Website „Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten“ erzählt von verlorener Kunst und von jüdischen Menschen, die einst das Kulturleben Deutschlands entscheidend geprägt haben. Die Nationalsozialisten aber wiesen die Vielfalt jüdischen Lebens mit größter Missachtung zurück. Jüdinnen und Juden wurden vom rechtsextremen Staat stigmatisiert, ihrer Rechte beraubt, ausgeplündert, bestohlen und aus Deutschland vertrieben oder ermordet.

Seit vielen Jahren beschäftigen sich deutsche Kultureinrichtungen mit den Folgen des nationalsozialistischen Kunstraubs für Jüdinnen und Juden. Die Provenienzforschung, bei den Staatlichen Museen zu Berlin am Zentralarchiv angesiedelt, zeichnet die Wege der Kunst nach und schafft damit die Grundlage für die Rückgaben von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut an die rechtmäßigen Eigentümerinnen und Eigentümer.

Die Provenienzforschung bringt aber auch die Geschichten jener verfolgten Menschen ans Licht, denen die Werke einst gehörten. Indem wir uns mit ihren Lebenswegen auseinandersetzen und sie erzählen, möchten wir ihr Andenken ins kollektive Gedächtnis zurückholen und bewahren. Das Bewusstsein für das Unrecht der Vergangenheit zu schärfen, verstehen wir als Beitrag gegen den erstarkenden Antisemitismus und Rassismus und für eine offene und tolerante Gesellschaft.


Einrichtung: Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit dem Zentralarchiv, Staatliche Museen zu Berlin
Projektmitarbeiterin: Dr. Anke Lünsmann
Wissenschaftliche Beratung: Dr. Hanna Strzoda
Projektförderung: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Kooperationspartner: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Bayerischer Rundfunk
Laufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2024
Website zum Projekt: kunst-raub-rueckgabe.de