Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen führen gemeinsam ein wegbereitendes Erinnerungsprojekt durch. Es basiert auf den Ergebnissen der Provenienzforschung, die beide Einrichtungen seit vielen Jahren erfolgreich leisten. Sie hat Restitutionen von zahlreichen Objekten an ihre rechtmäßigen Eigentümer und Eigentümerinnen ermöglicht. In Berlin ist die Provenienzforschung für die Staatlichen Museen am Zentralarchiv angesiedelt, das maßgeblich an dem Projekt beteiligt ist.
„Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten“ erzählt von verlorener Kunst und von jüdischen Menschen, die einst das Kulturleben Deutschlands entscheidend geprägt haben, die aber von den Nationalsozialisten verfemt, entrechtet, verfolgt, ausgeplündert, beraubt, vertrieben und ermordet wurden. Es sind oftmals unbekannte Namen, die den Provenienzforschenden bei ihrer Arbeit begegnen. Wer waren diese Menschen? Und was bedeutet es ihren Nachkommen, wenn ein in der NS-Zeit verfolgungsbedingt entzogenes Kunstwerk zurückgegeben wird?
Hinter jedem wieder aufgespürten Werk stehen die Lebensgeschichte und das Schicksal eines Menschen sowie ganzer Familien. Zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg werden diese Geschichten erzählt. Es entsteht eine Mediathek der Erinnerung als Beitrag zu einer toleranten, offenen Gesellschaft.
Einrichtung: Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit dem Zentralarchiv, Staatliche Museen zu Berlin
Projektmitarbeiterin: Dr. Anke Lünsmann
Wissenschaftliche Beratung: Dr. Hanna Strzoda
Kooperationspartner: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Bayerischer Rundfunk
Projektförderung: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Laufzeit: 2022 bis Ende 2024
Website zum Projekt: kunst-raub-rueckgabe.de