Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

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Neue Direktorinnen für Alte Nationalgalerie und Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

09.07.2024

Zwei engagierte und ideenreiche Museumsfrauen kommen auf die Museumsinsel der Staatlichen Museen zu Berlin: Dr. Anette Hüsch, derzeit Direktorin der Kunsthalle zu Kiel, wird zum 1. März 2025 die Leitung der Alten Nationalgalerie übernehmen. Dr. Antje Scherner, Leiterin der Sammlungen Kunsthandwerk und Design, Skulpturen und Plastiken bei Hessen Kassel Heritage, wird zum 15. August 2024 neue Direktorin der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst im Bode-Museum.

Alte Nationalgalerie: Anette Hüsch, Direktorin der Kunsthalle zu Kiel, wird Nachfolgerin von Ralph Gleis 

Dr. Anette Hüsch, derzeit Direktorin der Kunsthalle zu Kiel, wird zum 1. März 2025 die Leitung der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin übernehmen. Sie folgt dem amtierenden Direktor Dr. Ralph Gleis, der zum Jahresende zur Albertina nach Wien wechselt. Mit Anette Hüsch gewinnen die Staatlichen Museen zu Berlin eine erfahrene, ideenreiche und engagierte Museumsdirektorin für die Alte Nationalgalerie.

Anette Hüsch, geboren 1972 in Hannover, studierte an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe Kunstwissenschaft und Medientheorie sowie Philosophie, Ästhetik und visuelle Kommunikation. 2003 wurde sie mit einer Arbeit zu einem bild- und medienhistorischen Thema bei Prof. Hans Belting an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe promoviert. Nach einem wissenschaftlichen Volontariat bei den Staatlichen Museen zu Berlin war Anette Hüsch von 2007 bis 2008 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart tätig. Zu ihren weiteren beruflichen Stationen als freie Kuratorin zählen nationale und internationale Ausstellungsprojekte für die Staatlichen Museen zu Berlin, unter anderem mit dem Museum of Modern Art in New York, sowie für die Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland in Berlin, Bonn und Brüssel. Sie beriet außerdem die Kunstsammlung der Europäischen Patentorganisation mit ihren Standorten in Berlin, Brüssel, Den Haag, München und Paris.

Seit 2010 ist Anette Hüsch Direktorin der Kunsthalle zu Kiel. Dort verantwortete sie mehrere Ausstellungen jährlich und schob nationale sowie internationale Kooperationsprojekte an. Sie baute dort den Bereich der kulturellen Bildung deutlich aus und erweiterte ihn um inklusive und partizipative Angebote. Sie richtete die Provenienzforschung am Haus ein und trieb die Digitalisierung der Sammlungen voran. Hüsch gelangen zahlreiche Erwerbungen sowohl von Werken der klassischen Moderne und der älteren Kunst als auch der internationalen Gegenwartskunst mit dem Stifterkreis der Kunsthalle und weiteren Stiftungen sowie über Drittmittelgeber. Sie ist qua Amt außerdem geschäftsführende Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins e.V..

Anette Hüsch initiierte die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles, das nun seit 2023 aufgrund der Baumaßnahmen geschlossen ist, und trug maßgeblich zur Bewilligung der dafür erforderlichen Mittel bei.

Auf kulturpolitischer Ebene ist Anette Hüsch bestens vernetzt und in zahlreichen Gremien und Jurys auf Bundes-, Landes- und Regionalebene vertreten, so etwa als Kuratoriumsmitglied der Kulturstiftung der Länder oder als Vorsitzende des Sachverständigenausschusses Kulturgut des Landes Schleswig-Holstein.

Anette Hüsch erklärt:

Mich reizt es ganz besonders, die Alte Nationalgalerie aus der Gegenwartsperspektive weiterzuentwickeln, gerade weil sie als Ort für zeitgenössische Kunst gegründet wurde. Wichtig ist mir, das Haus gemeinsam mit dem Team weiter zu öffnen und die am Museum geleistete Arbeit um neue Perspektiven zu erweitern – zum Beispiel um medienübergreifende Fragestellungen, bei denen auch weitere Sammlungen der Stiftung eingebunden werden können. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe!

Aus Kassel ins Bode-Museum: Antje Scherner wird neue Direktorin der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst 

Die Leiterin der Sammlungen Kunsthandwerk und Design, Skulpturen und Plastiken bei Hessen Kassel Heritage, Dr. Antje Scherner, wird zum 15. August 2024 neue Direktorin der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin. Frau Scherner folgt auf Julien Chapuis, der das Museum 2023 verlassen hat.

Antje Scherner, 1966 in Stuttgart geboren, studierte von 1986 bis 1993 an der LMU München und in Rom Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften und Germanistik. Sie erhielt ein Promotionsstipendium am Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom (Bibliotheca Hertziana), wo sie von 1999 bis 2001 auch als Wissenschaftliche Assistentin der Direktorin tätig war. Mit einer Arbeit zum Thema „Die Kapelle des Monte di Pietà in Rom - Architektur und Reliefausstattung im römischen Barock“ wurde sie 2001 an der Universität Tübingen promoviert.

Von 2001 bis 2006 arbeitete Antje Scherner an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, schwerpunktmäßig für das Grüne Gewölbe. Nach mehreren Jahren als Kustodin in der Sammlung Angewandte Kunst der Museumslandschaft Hessen Kassel übernahm sie 2010 die Leitung der heutigen Sammlungen Kunsthandwerk und Design, Skulpturen und Plastiken bei Hessen Kassel Heritage. 

In Schloss Friedrichstein (Bad Wildungen) und im Hessischen Landesmuseum Kassel richtete Antje Scherner die Dauerausstellungen „Turcia“ und „Aus der Schatzkammer der Geschichte“ neu ein. Auch einige erfolgreiche, teils internationale Sonderausstellungen tragen ihre Handschrift. Antje Scherner gilt als Spezialistin für frühneuzeitliche Skulptur Italiens, hat sich aber auch mit ihrer gattungsübergreifenden Ausstellungsarbeit einen Namen gemacht. Sie ist ausgewiesene Kennerin von Skulptur und Kleinplastik der Renaissance und des Barock ebenso wie für die Geschichte der Kunstkammern oder der Kulturgeschichte der Dinge. 

Antje Scherner ist Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Gremien, Kommissionen und Foren, u. a. der Ivories Studies Group, der Historischen Kommission Hessen und dem Forum Turcica. Sie hat darüber hinaus Lehraufträge an den Universitäten Dresden, Marburg, Heidelberg und Göttingen wahrgenommen und zahlreiche Fachbeiträge veröffentlicht.

Für die Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst plant sie, sammlungsübergreifende Themen und Cross-over-Projekte anzustoßen, etwa mit den benachbarten Museen der Museumsinsel. Themenbezogene Gegenüberstellungen der europäischen und byzantinischen Kunst mit Artefakten aus anderen Weltkulturen könnten in der Dauerausstellung neue Perspektiven bieten. Sie möchte zudem die kulturelle Funktion und Bedeutung der herausragenden Kunstwerke im Bode-Museum und deren Verankerung in vergangenen Lebenswelten stärker sichtbar machen. Darüber hinaus plant sie, den exzellenten Ruf des Museums als Stätte der Grundlagenforschung auszubauen.

Antje Scherner sagt:

Ich möchte nicht nur die wunderbaren Exponate von Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst zeigen, sondern auch die museale Arbeit hinter den Kulissen über das direkte Gespräch von Wissenschaftler*innen und Restaurator*innen mit den Besucher*innen in die Präsentation miteinbeziehen. So kann die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Werken für ein breites Publikum konkreter und anschaulicher werden. Besonders wichtig ist mir dabei, auch Personen mit Zuwanderungsgeschichte anzusprechen.