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Restaurierung in der Skulpturensammlung und im Museum für Byzantinische Kunst

Die Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst umfasst etwa 12.600 Objekte aus verschiedensten Materialien, von denen ungefähr 1.700 in der ständigen Ausstellung zu sehen sind: Neben polychrom gefassten und ungefassten Holz-, Ton- und Steinbildwerken beinhaltet der Bestand Kunstwerke aus Bronze, Blei, Silber, Elfenbein, Schildpatt, Bernstein, Cartapesta, Stuck, Gips sowie Textil- und Goldschmiedearbeiten.

Besonderes Augenmerk gilt der Sammlungspflege oder präventiven Konservierung (Klima, Licht, Schadstoffe, Aufbewahrung, Präsentation, Sicherheit und Notfallvorsorge). Weitere Aufgaben umfassen die Betreuung des Leihverkehrs sowie die Ausführung und sachgerechte Dokumentation konservatorischer und restauratorischer Arbeiten, die je nach Fragestellung von Kunsthistorikern, Archäologen und Naturwissenschaftlern begleitet werden.

Eine zentrale Aufgabe gilt der Erforschung der Bestände, vor allem im Hinblick auf Erhaltungszustand, historische Veränderungen, kunsttechnologische Aspekte, Restaurierungsgeschichte und Alterungsverhalten. Dabei werden die Restauratoren von den Mitarbeitern des Rathgen-Forschungslabors und anderer wissenschaftlicher Einrichtungen, wie der Technischen Hochschule in Berlin oder der Bundesanstalt für Materialprüfung, unterstützt. Für die Erstellung neuer Bestandskataloge ist die Ausführung kunsttechnologischer Untersuchungen in enger Abstimmung mit den Kustoden unabdingbar. Publikationen, Vorträge und Führungen präsentieren die gewonnenen Erkenntnisse dem interessierten Publikum.

Aufgrund der Vielfalt der Sammlung sind die laufenden Forschungen thematisch breit angelegt: Bei den Holzbildwerken stehen derzeit die Bildhauertechnik und Fassungstechnologie romanischer Werke im Vordergrund. Hinsichtlich der Tonplastik liegt das hauptsächliche Interesse auf der Erforschung der Herstellungstechniken und der Oberflächenbehandlung mittelalterlicher Bildwerke des deutschsprachigen Raums. Für die vielen während des Zweiten Weltkriegs durch Brandeinwirkungen geschädigten Steinbildwerke laufen Grundlagenforschungen zur Ermittlung der Schadensbilder und zur Entwicklung entsprechender Konservierung- und Restaurierungskonzepte. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit den strukturellen und farblichen Veränderungen an Elfenbeinen. Diese Untersuchungen dienen der Formulierung konkreter Vorgaben zur Optimierung von Lagerungs- und Ausstellungsbedingungen der Kunstwerke aus Elfenbein.

Neben der Betreuung von Projekten freiberuflicher Restauratoren bietet die Restaurierungsabteilung Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten durch Praktika, Begleitung von Diplomarbeiten und Volontariate an und unterstützt Kollegen aus eigenen und benachbarten Disziplinen bei ihren Forschungsvorhaben.

Untersuchungs- und Restaurierungsprojekte der Sammlung