Die Vielfalt und Besonderheiten der Aktivitäten des Rathgen-Forschungslabors basieren auf den unterschiedlichen Kompetenzen der Mitarbeiter/innnen und der engen Zusammenarbeit mit den Sammlungen und Instituten der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.
Chemiker, Physiker, Biologen, Mineralogen, Geologen und Konservierungswissenschaftler/innen arbeiten und forschen an interdisziplinären Projekten im Bereich der Kulturerbeforschung. Oberstes Ziel ist es dabei, unser kulturelles Erbe als unerschöpflichen Wissensspeicher zu verstehen und zu erhalten. Dazu leistet das Rathgen-Forschungslabor als naturwissenschaftliche Einrichtung der Staatlichen Museen einen bedeutenden Beitrag.
Das Rathgen-Forschungslabor gilt als ältestes Museumslabor der Welt. Es ist nach dem Chemiker Friedrich Rathgen (PDF, 3,98 MB) benannt, der sich mit der Konservierung und Analyse historischer Gegenstände befasste. Er wurde im Jahre im Gründungsjahr 1888 Leiter des Chemischen Labors der Königlichen Museen zu Berlin.
Als naturwissenschaftliche Einrichtung der Staatlichen Museen zu Berlin berät das Rathgen-Forschungslabor nicht nur dessen Sammlungen, sondern arbeitet mit nationalen und internationalen Partnern an kunsttechnologischen, archäometrischen und konservierungswissenschaftlichen Projekten zusammen. Dabei steht die materialanalytische Untersuchung von Museumsobjekten im Mittelpunkt. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte können allerdings auch naturwissenschaftliche Fragestellungen zur Denkmalpflege und zum besseren Verständnis sowie der Erhaltung archäologischer Stätten sein.
Als naturwissenschaftlicher Ansprechpartner in den Staatlichen Museen zu Berlin ist das Rathgen-Forschungslabor insbesondere der Einwerbung und Umsetzung langfristiger Forschungsprojekte sowie theoretisch und methodisch fundierter Dienstleistungen für seine Partner in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und darüber hinaus verpflichtet.
Dank der zahlreichen Kompetenzen im Rathgen-Forschungslabor war und ist das Institut in zahlreiche nationale und internationale Forschungsnetzwerke eingebunden. Zu nennen wären hierbei das kürzlich ins Leben gerufene Archäometrie-Netzwerk Berlin-Brandenburg im Rahmen des Berliner Antike Kollegs, die Forschungsallianz Kulturerbe (mit der Leibniz-Gesellschaft und dem Fraunhofer-Institut) sowie die Europäische Infrastruktur IPERION-CH (2015-19) mit ihrer Verstetigung im Rahmen einer ESFRI Initiative European Research Infrastructure for Heritage Science (E-RIHS). Das Rathgen-Forschungslabor stellt seine Expertise auch in internationalen Fachgremien wie ICOMOS, ICOM-CC oder ICCROM zur Verfügung.