Im Zuge des raschen Klimawandels besteht ein dringender Bedarf, die Gefährdung des kulturellen Erbes durch ein umfassendes Rahmenprogramm anzugehen, das Wissenschaftler*innen, Restaurator*innen, Bürger*innen, Kreativindustrien und Entscheidungsträger einbezieht, um neue nachhaltige Strategien für die langfristige Erhaltung des Kulturerbes zu entwickeln und umzusetzen.
Zum ersten Mal wird die Zukunft der stećci – ein greifbares Phänomen, das in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde – und ähnliche Kalksteinmonumente unter zwei hochauflösenden Klimaszenarien in drei Zeiträumen bewertet: 2021 bis 2040, 2041 bis 2060 und 2081 bis 2100.
Zur Zustandsbewertung der Monumente vor Ort werden detaillierte naturwissenschaftliche Analysen von Steinmaterial und Klimadaten durchgeführt. Diese Analysen werden von konservatorischen Maßnahmen an ausgewählten Standorten begleitet, um Best-Practice-Verfahren zu entwickeln und effiziente Beobachtungs- und Konservierungsrichtlinien in Verbindung mit wirtschaftlichen Analysen und Klimaszenarien zu erstellen. Ein solcher Output wird die Notwendigkeit rechtzeitiger und angemessener Interventionen betonen und den Entscheidungsprozess der Behörden erleichtern.
Zusätzlich setzt dieses Projekt verschiedene Digitalisierungsmethoden ein. Einfache und komplexe Techniken werden gegenseitig verglichen, um die digitale Erfassung des Kulturerbes in Europa zu vereinfachen und zu verstärken.
Finanziert von der Europäischen Union repräsentiert STECCI eine erfolgreiche Zusammenarbeit zuvor konfliktbeladener Länder, die darauf abzielt, den Radikalismus auf dem Westbalkan zu reduzieren. Das Projekt zielt darauf ab, das Potenzial von Nekropolen in neue Chancen und Ressourcen für sozioökonomische und kreative Unternehmensmöglichkeiten lokaler Gemeinschaften umzuwandeln. Die Arbeit an der Wertschätzung des Kulturerbes und „sozialen Laboren“ mit einer Reihe von Veranstaltungen zu Bürgerwissenschaft oder Storytelling vor Ort wird den Weg für die Entwicklung nachhaltiger Strategien für den kulturellen Tourismus ebnen, die in ganz Europa umgesetzt werden können. Kunst, Instrumente der Kreativindustrien und kulturelle Werte werden somit als starker Antrieb für die Regeneration, das wirtschaftliche Wachstum und den nachhaltigen Schutz von Kulturerbe in Zeiten eines sich rasant voranschreitenden Klimawandels genutzt.
Kooperationspartner: University of Sarajevo, Bosnien-Herzegowina; Heritage Malta, Malta; Univerzitet Donja Gorica Podgorica, Montenegro; Universität für angewandte Kunst Wien, Österreich; Stiftung Preußischer Kulturbesitz; Zentrum für Soziale Innovation GmbH Wien, Österreich; Sveuciliste u Splitu, Umjetnicka akademija, Kroatien; Faculty of Scences University of Novi Sad, Serbia; Institut Mines-Telecom, Frankreich
Projektkoordinator: Nusret Drešković UNSA (UNSA)
Projektmanagerin: Saida Ibragić (UNSA)
Förderung: Europäische Union
Laufzeit: 2023 bis 2027
Projekt-Website: steccihorizoneu.com