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Micro Fading Test zur Bewertung der Lichtempfindlichkeit von weißem Papier (DFG Projekt)

Das Thema Beleuchtung wird in der Museumswelt viel diskutiert. Einerseits ist Licht notwendig, damit ein Werk oder ein ausgestelltes Objekt erlebbar wird. Andererseits ist bekannt, dass Licht unweigerlich irreversible Schäden verursacht. Der erste sichtbare Effekt eines Belichtungsschadens tritt als Farbänderung auf.

Wenn von Farbänderung gesprochen wird, sind es oft die für die Gestaltung verwendeten Materialien wie Farbstoffe oder Pigmente. Die Aufmerksamkeit richtet sich bei diesem Projekt auf Papier als Träger der Farben und gestaltetes Medium, dessen Farbwechsel nicht zu unterschätzen ist.

Der Micro-Fading-Test (MFT) ist ein beschleunigter Lichtalterungstest, mit dem Farbänderungen der Materialien durch Licht vorhergesagt werden können. Dank einer sehr intensiven Lichtquelle (einer Xenon-Lichtbogenlampe), deren Licht auf einen sehr begrenzten Bereich fokussiert ist, ist es möglich, in wenigen Minuten Messungen durchzuführen, die mehreren Jahre Licht-Exposition in Museen und Galerien gleichkommt.

Das Projekt ist an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart angesiedelt und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Die Leitung des Projektes liegt bei Frau Prof. Irene Brückle. Alle Projektpartner und die aktuelle Entwicklung des Projekts finden Sie im Projektblog der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart auf papercons.blog.

Bestimmte Arbeitspakte des Projektes werden am Rathgen-Forschungslabor durchgeführt. In diesen Arbeitspaketen soll analysiert werden, ob die mit dem MFT-Test aufgezeichnete Farbänderung repräsentativ für die Beschreibung der real auftretenden Papierfarbänderung ist. Die mit MFT erhaltenen Farbänderungswerte werden mit kolorimetrischer Daten anderer Lichtalterungstechniken an Papierproben verglichen. Es soll auch evaluiert werden, ob sich die Farbänderungen mit den Lichtverhältnissen oder der Papierzusammensetzung verändert. Dazu werden unterschiedliche Belichtungsbedingungen und Papiermuster getestet.

Sehr lichtempfindliche Materialien sprechen gut auf den MFT-Test an. Papier ist jedoch ein nur mäßig empfindliches Material. Um die MFT-Technik für die Untersuchung für Papier zu optimieren, wird mit der Technischen Universität Berlin - Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik kooperiert, um technische Unterstützung zu erhalten und Erfahrung auszutauschen.


Projektleitung: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Kooperationspartner: Rathgen-Forschungslabor und Kupferstichkabinett Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Hochschule für Bildende Künste Dresden.
Förderung: DFG
Ansprechpartner am Rathgen-Forschungslabor: Giulia Vannucci, Dr. Stefan Röhrs, Prof. Dr. Stefan Simon.
Laufzeit: April 2021 bis März 2024