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Private Förderung ermöglicht umfangreiche Digitalisierung und Veröffentlichung der Bestände des Museums für Islamische Kunst

07.06.2018
Pergamonmuseum

Das Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin stellt ab sofort mehr als 11.000 Objekte seiner Sammlung online zur Verfügung und macht damit eine der weltweit bedeutendsten musealen Bestände der islamischen Kultur in großen Teilen der interessierten Öffentlichkeit wie der Wissenschaft zugänglich. Ermöglicht wird diese Grundlagenarbeit durch die großzügige Unterstützung von Yousef Jameel, einem privaten Förderer von Bildung, Forschung und Kunst.

„Wir sind froh, dass wir durch diese Zuwendung die notwendige Revision unserer Sammlung beginnen konnten“, so Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst. „Unser Dank gilt Yousef Jameel für seine großzügigen Geste wie auch den zahlreichen Spezialisten, die in der mühevollen Kleinarbeit involviert waren. Unser Ziel ist die vollständige Aufarbeitung und digitale Nutzbarmachung der Bestände, was noch jahrelange Nacharbeiten erfordern wird.“

Von 2012 bis 2017 erfasste, dokumentierte und fotografierte ein interdisziplinäres Team aus Kunsthistorikern, Archäologen, Fotografen, Museologen und Restauratoren einen Großteil der Sammlung. Sie erfassten die wesentlichen Daten der Museumsobjekte wie Datierung, Herkunft, Materialien und Herstellungstechniken. Zudem wurden verschiedene Ansichten der Objekte, ggf. auch interessante Details, fotografiert.

Die Sammlung des Museums für Islamische Kunst umfasst Werke der Kunst, Kultur und Archäologie muslimisch geprägter Gesellschaften von der Spätantike bis in die Moderne. Regional deckt sie ein Gebiet vom südlichen und östlichen Mittelmeerraum über Anatolien, den Vorderen Orient und Zentralasien bis nach Indien ab. Nach dem Abschluss des Digitalisierungsprojekts sind nun repräsentative Beispiele von Kunstwerken und Objekten materieller Kultur online verfügbar – einschließlich Teppichen, Textilien sowie Objekten aus Metall, Glas, Keramik und Elfenbein.

Erstmals sind auch Funde archäologischer Ausgrabungen des Museums in Samarra, Chirbat al-Minya/Tabgha, Raqqa und Ktesiphon umfassend zugänglich. Besonders hervorzuheben ist die vollständige Digitalisierung zweier herausragender persischer Handschriften: der mehr als 900-seitigen Anthologie für den Timuriden-Prinzen Baisunqur von 1420 und eines mehr als 600-seitigen Prachtkorans von 1560-70. Damit erweitert die Onlinepräsentation auf ideale Weise die Ausstellung im Pergamonmuseum.

Die Objekte sind ab sofort in der digitalen Datenbank der Staatlichen Museen zu Berlin unter „Museum für Islamische Kunst“ zugänglich.