Privates Engagement ermöglicht Ankauf zentraler Werke für die Neue Nationalgalerie

25.04.2025
Neue Nationalgalerie

Durch die private Initiative von Birgit und Thomas Rabe können im Frühjahr 2025 zentrale Werke der Künstlerinnen Maria Lassnig, Ewa Partum und Cornelia Schleime für die Sammlung der Nationalgalerie erworben werden. Die jährliche Zuwendung von einer Million Euro für den Erwerb von Werken für die Neue Nationalgalerie ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Vorgesehen sind zunächst vor allem Ankäufe von Künstlerinnen. Die erworbenen Werke sind aktuell in der Neuen Nationalgalerie zu sehen.

Die langfristig angelegte Kooperation ermöglicht der Neuen Nationalgalerie, die selbst über einen nur geringen Ankaufsetat verfügt, einen Handlungsspielraum bei der notwendigen Erweiterung der Sammlung zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Einzelne Erwerbungen werden über die FREUNDE der Nationalgalerie oder durch Stiftungen wie der Ernst von Siemens-Stiftung in München ermöglicht. Durch die zunächst auf drei Jahre angelegte finanzielle Unterstützung von Birgit und Thomas Rabe hat das Museum nun erstmals wieder Planungssicherheit. In den nächsten drei Jahren sollen zunächst vor allem zentrale Werke von Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts erworben werden, die bisher in der Sammlung nicht vertreten sind. Insgesamt zehn Arbeiten konnte die Neue Nationalgalerie mit der diesjährigen Zuwendung an die FREUNDE der Nationalgalerie erwerben.

Alle Erwerbungen sind aktuell in der Sammlungspräsentation „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft. Sammlung der Nationalgalerie 1945 – 2000“ zu sehen, die von Joachim Jäger, Maike Steinkamp sowie Marta Smolińska, Professorin für Kunstgeschichte an der Magdalena Abakanowicz Universität der Künste Poznań, kuratiert wird. Bislang wurden die Arbeiten nur als Leihgaben gezeigt – wie viele weitere Werke von Künstlerinnen, die ganz bewusst in die Präsentation integriert wurden, um einen differenzierteren und weiblicheren Blick auf die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu ermöglichen.

Die Sammlung der Nationalgalerie ist, wie die meisten öffentlichen Kunstsammlungen in Deutschland, bislang stark männlich geprägt. So sollen nach dem Ankauf der Werken von Lassnig, Partum und Schleime im nächsten Jahr weitere Erwerbungen im Bereich Video, Performance und Fotografie folgen – auch dies Werke, die derzeit schon in der „Zerreißprobe“ zu sehen sind, darunter Arbeiten von Künstlerinnen wie Marina Abramović, Agnes Denes, Yoko Ono oder Nancy Holt. Für 2027 ist der Ankauf eines Werkes aus der Klassischen Moderne geplant.