Erweiterte Öffnungszeiten: Jeden Freitag und Samstag ist die Sonderausstellung „Nan Goldin. This Will Not End Well“ von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Eine Restaurierung des im Juli 1989 versehentlich von einem Museumsbesucher in der Alten Nationalgalerie umgestoßenen Torsos der Knienden von Wilhelm Lehmbruck galt zunächst als wenig aussichtsreich – infolge des Sturzes entstand an der Plastik ein immenser und vermeintlich irreparabler Schaden.
Die Herausforderung lag in der Kompliziertheit der Schadphänomene bedingt durch die technologischen Besonderheiten und die ungewöhnliche Verbindung verschiedener Materialien. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte wurde mithilfe diverser Voruntersuchungen dennoch ab 1990/91 ein Konzept zur Findung einer ästhetisch befriedigenden, dem plastischen Vorzustand entsprechenden Lösung erstellt und teilweise umgesetzt.
Durch Umstrukturierungen im Zuge der Wiedervereinigung konnten die Restaurierungsmaßnahmen in den darauffolgenden Jahren nicht fortgeführt werden. Erst 2020/21 war es dank großzügiger finanzieller Unterstützung durch die Hermann-Reemtsma-Stiftung möglich, die restauratorischen Arbeiten an dieser herausragenden Statue abzuschließen.
Neben den drei Figurenteilen galt es, verschiedengroße Fragmente erneut zuzuordnen, reversibel zu verkleben und je nach Materialstärke mit einer neuen Trägerschicht zu stabilisieren bzw. kaschieren. Auch der Sockelsteg musste aufgrund von rostigen Armierungseisen statisch erneuert werden. © Staatliche Museen zu Berlin / Nina Wegel, 2020
Anhand der Röntgenaufnahme konnte zur Korrektur der verschobenen plastischen Form in das durch Stauchung bzw. Streckung deformierte Bewehrungssystem eingegriffen, die Beton- samt Gipsschicht bereichsweise gelöst und der Torso zur weiteren Bearbeitung in drei größere Teile zerlegt werden. © Staatliche Museen zu Berlin / Wolfgang Maßmann, 1990
Projektleitung/Restaurierung: Wolfgang Maßmann, Leiter der Restaurierung, Antikensammlung
Restaurierung: Nina Wegel, freiberufliche Restauratorin