Moshe Gershuni. No Father No Mother

13.09.2014 bis 31.12.2014
Neue Nationalgalerie

Moshe Gershuni (1936 in Tel Aviv geboren) ist einer der bedeutendsten lebenden israelischen Künstler. Sein existenzielles Werk - ein fortlaufendes Projekt über mehr als vierzig Jahre - ist kompromisslos, und seine Produktion an Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen lässt viel Raum für Assoziationen. Gleichzeitig sinnlich und konzeptuell, emotional und kritisch, authentisch und gut inszeniert, überwinden Gershunis Arbeiten Gegensätze und verschmelzen historisches Gedenken mit der kathartischen Direktheit des malerischen Handelns.

Gershuni arbeitet horizontal. Er bedeckt den Boden mit Papier und kriecht mit seinen in Farbe getränkten, an eine bluttriefende Wunde gemahnenden Händen darüber. Sein malerisches Universum ist irdisch, instinktiv sinnlich und regressiv, und dennoch geprägt von Glauben und anmutigen Umwandlungen. Sein Werk generiert eine blinde, überschwängliche Körperlichkeit und konfrontiert diese mit figurativer Ikonographie und  verbalen Äußerungen. Viele Gemälde enthalten historisch aufgeladene Symbole und handgeschriebene hebräische Passagen aus jüdischen Gebeten, die die unebenen, überfließenden Oberflächen aus flüssiger Farbe, seine scheinbar unwillkürlichen, vorsprachlichen Kompositionen in eine lebendige theatralische Performance, ein Ritual der Ekstase verwandeln.



No Father No Mother ist die erste einem Israeli gewidmete umfassende Einzelausstellung in der Neuen Nationalgalerie. Es ist zugleich Gershunis erste große Ausstellung in einem europäischen Museum seit mehr als 30 Jahren. Der Ausstellungstitel - No Father No Mother - beinhaltet eine doppelte Verleugnung. Er stammt aus einem Gemälde (No Father No Mother, 1998) und stellt ein Geständnis dar, eine negative Reflektion über Entwurzelung und Diskontinuität. Umfangreich und dennoch offen angelegt, umgeht die Ausstellung evolutionäre, retrospektive Arrangements, Unterteilungen nach Perioden und chronologischen Ordnungen, und zeigt Gershunis Werks als eine vitale, nicht-hierarchische Einheit, eine fortlaufende Aktivität.

Montaggeschlossen
Dienstag10 bis 18 Uhr
Mittwoch10 bis 18 Uhr
Donnerstag10 bis 20 Uhr
Freitag10 bis 18 Uhr
Samstag10 bis 18 Uhr
Sonntag10 bis 18 Uhr

Hinweis: Der „Birkenau“-Zyklus (2014) wird vorübergehend nicht in der Neuen Nationalgalerie zu sehen sein, da er bis zum 2. März 2026 in der Fondation Louis Vuitton in Paris ausgestellt wird.

Eingang für Besuchende

Potsdamer Straße 50
10785 Berlin

U-Bahn: Potsdamer Platz
S-Bahn: Potsdamer Platz
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Tel 030 - 266 42 42 42 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)
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