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lab.bode – Start der „Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen“

02.02.2017
Bode-Museum

Die Kulturstiftung des Bundes und die Staatlichen Museen zu Berlin haben gemeinsam das „lab.bode – Initiative zur Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen“ gestartet. Mit einem Vermittlungslabor im Bode-Museum auf der Museumsinsel Berlin und einem bundesweiten Volontärsprogramm an 21 weiteren Museen soll gezeigt werden, was Vermittlungsarbeit an Museen auszeichnet und was sie bewirken kann.

Die Staatlichen Museen zu Berlin und die Kulturstiftung des Bundes möchten mit der Durchführung des Programms ein deutliches Zeichen für die gesellschaftliche Relevanz der kulturellen Bildung setzen. Im Rahmen der Initiative soll bundesweit möglichst vielen (jungen) Menschen ein Zugang zum Museum eröffnet und gleichzeitig ein Veränderungsprozess in den Museen angestoßen werden, der der Vermittlungsarbeit im Haus und somit der Aufgabe, ein diverses Publikum anzusprechen, einen hohen Stellenwert einräumt.

Die Kulturstiftung des Bundes stellt für den Zeitraum von 2016 bis 2020 insgesamt 5,6 Mio. Euro für die Arbeit der Initiative zur Verfügung. Die Staatlichen Museen zu Berlin richten eine Kuratorenstelle mit dem Schwerpunkt „Outreach“ ein, die zur Aufgabe hat, die im Vermittlungslabor entwickelten Inhalte und Ansätze in alle Arbeitsabläufe des Bode-Museums einfließen zu lassen.

Das Bode-Museum wird bis Ende 2020 zum Experimentierfeld für die Vermittlungsarbeit an Museen. Eine zentrale Säule des lab.bode bildet die enge Zusammenarbeit mit neun, in einem Bewerbungsverfahren ausgewählten Schulen aus verschiedenen Stadtteilen Berlins, darunter zwei Grundschulen, drei Gymnasien, zwei Gemeinschaftsschulen und zwei integrierte Sekundarschulen. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen und Lehrern wird die Initiative über vier Jahre hinweg innovative Vermittlungsansätze erproben und herausfinden, wie eine engere Zusammenarbeit zwischen Museen und Schulen in Zukunft aussehen kann. Basis der Kooperation mit den Schulen ist die zentrale Idee des Vermittlungslabors als Ort des Experimentierens, Suchens, Selber Machens, Denkens, Ausprobierens und Kritisierens.

Als zweite Programmsäule werden seitens der Initiative insgesamt 21 wissenschaftliche Volontariate im Bereich Vermittlung gefördert. Um die Teilnahme am Volontärsprogramm konnten sich Museen mit Sammlungsschwerpunkt Kunst aus ganz Deutschland bewerben, die ihre Vermittlungsarbeit ausbauen wollen und hierfür erstmals ein wissenschaftliches Volontariat im Bereich Bildung und Vermittlung einrichten. Eine unabhängige Fachjury hat im ersten Durchgang der Kulturstiftung des Bundes elf Museen zur Förderung empfohlen: das Lindenau-Museum Altenburg, das Lenbachhaus München, das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, das Museum Abteiberg Mönchengladbach, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Ulmer Museum, die Kunsthalle Bremen, das Kunstmuseum Stuttgart, das Museum für Gegenwartskunst Siegen, das Neue Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg sowie die Kunsthalle Mannheim. Aus den Mitteln der Initiative werden 70 Prozent der Gehaltskosten der Volontäre finanziert, die zudem ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm im Vermittlungslabor im Bode-Museum durchlaufen.

Im Sammlungsrundgang des Bode-Museums entstehen bis Sommer 2017 Räume für Vermittlung, in denen die Denk- und Arbeitsprozesse der Initiative sichtbar werden, aber auch künstlerisch-kreativ gearbeitet werden kann. Interaktion und Partizipation sind dabei von zentraler Bedeutung, alternative Ausstellungsansätze werden erprobt und es werden Möglichkeiten für den Austausch mit den Besuchern des Bode-Museums geschaffen.

Das Team des lab.bode arbeitet mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bode-Museums, des Referats Bildung, Vermittlung, Besucherdienste der Staatlichen Museen zu Berlin sowie mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft und anderen Museen gemeinsam an der Umsetzung des Programms. Wichtige Partner sind darüber hinaus die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, der Deutsche Museumsbund sowie die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Der fachliche Austausch über aktuelle Ansätze, Theorien und Perspektiven der Vermittlungsarbeit an Museen ist für das Programm von zentraler Bedeutung. Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, Vermittlerinnen und Vermittler sowie Schulvertreterinnen und -vertreter, Künstlerinnen und Künstler, Besucherinnen und Besucher sowie Studierende werden hierfür zu öffentlichen Veranstaltungen und Weiterbildungen ins Vermittlungslabor eingeladen.

Die im Rahmen des Programms entwickelten Methoden, Konzepte und Projekte münden in einer Art digitalem Baukastensystem, auf das interessierte Museen und Akteure der kulturellen Bildung zurückgreifen können. Eine programmeigene Website wird in Zukunft einen Einblick in die Arbeit des lab.bode geben und über öffentliche Veranstaltungen informieren.