Die Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen der Kunst des 20. Jahrhunderts. Derzeit wird in einem mehrjährigen Forschungsprojekt der Kunstbestand nach 1945 erschlossen.
Aus dieser Zeit umfasst die Sammlung der Nationalgalerie zentrale Werke aus der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, Westeuropa und den USA, angefangen von wesentlichen Arbeiten der Gruppen Cobra und Spur, ZERO, des Informell über Pop- und Minimal Art oder der amerikanischen Farbfeldmalerei. Darunter befinden sich wichtige Arbeiten von Josef Albers, Joseph Beuys, Francis Bacon, Ronald Bladen, Lee Bontecou, Fritz Cremer, Rebecca Horn, Valie Export, Wolfgang Mattheuer, Ernst Wilhelm Nay, Louise Nevelson, Gerhard Richter, Bridget Riley, Willi Sitte oder Werner Tübke.
In dem von der Ernst von Siemens Kunststiftung seit Frühjahr 2022 großzügig geförderten Forschungsprojekt werden vornehmlich die Werke untersucht, die von der Neuen Nationalgalerie verwaltet werden. Dazu gehören Ankäufe, Schenkungen oder Überweisungen, ebenso wie Objekte, die sich als unbefristete Dauerleihgaben der öffentlichen Hand in der Sammlung befinden. Nicht in den Bestandskatalog aufgenommen werden Dauerleihgaben aus Privatbesitz. Dagegen werden Kunstwerke, deren rechtliche Eigentumsverhältnisse nicht abschließend geklärt sind, aufgeführt. Diese Transparenz soll auf die Werke aufmerksam machen und weitere Forschungen ermöglichen.
In der Online-Datenbank werden die Werke der Sammlung mit präzisen, oftmals neu erforschten Werk- und Ankaufsdaten vorgestellt und anhand von Kurztexten präsentiert. Die recherchierbare Datenbank wird außerdem Informationen zur Provenienz sowie zu historischen Ausstellungen und zur Literatur enthalten. Bisher ist nur eine Auswahl aus dem Bestand nach 1945 online abrufbar. Es handelt sich um Werke, die derzeit in der Sammlungspräsentation „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft" zu sehen sind.
Das Projekt wird großzügig gefördert von der Ernst von Siemens Kunststiftung.