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Otto Piene. More Sky

17.07.2014 bis 31.08.2014
Neue Nationalgalerie

Eine Ausstellungskooperation der Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin und der Deutsche Bank KunstHalle.

Kaum ein Künstler hat sich so sehr dem Experiment, den grenzüberschreitenden Versuchen in der Kunst zugewandt wie Otto Piene. Er zählt zu den großen künstlerischen Protagonisten des 20. Jahrhunderts. Als Mitbegründer der internationalen ZERO-Bewegung wirkte er bereits in den 1960er Jahren entscheidend an der Ausweitung von klassischen Kunstformen wie Bild oder Skulptur mit. Seine Rauch- und Feuerbilder, seine Lichträume und Lichtballette stehen für eine fast romantische Sehnsucht nach dem Einklang mit der Natur, beziehen reale Bewegung, Licht, Zeit, Raum in die Kunstproduktion mit ein. Durch Projekte an öffentlichen Orten in Deutschland und in Amerika, vor allem aber durch seinen Umzug in die USA am Ende der 1960er Jahre haben sich für seine experimentelle Haltung weitere, entscheidende Perspektiven eröffnet. Zusammen mit technischen Ingenieuren entwickelte Piene seit Beginn der 1970er Jahre am Center for Advanced Visual Studies (CAVS, MIT, Boston) zahlreiche interdisziplinäre Projekte und Veranstaltungen, die im öffentlichen Raum stattfanden, stark prozessorientiert und ephemer waren. Gerade in diesen vergänglichen Projekten des Künstlers zeigt sich eine offene Kunstvorstellung, die bis heute beeindruckend und für den aktuellen Diskurs relevant ist.

Mit drei Projekten im Sommer 2014 möchten die Nationalgalerie Berlin und die Deutsche Bank KunstHalle den Blick auf diese experimentelle Haltung von Otto Piene lenken. Im Mittelpunkt stehen künstlerische Ansätze der 1960er und frühen 1970er Jahre.

Neue Nationalgalerie
In der Neuen Nationalgalerie wird das große Dia-Projekt "Proliferation of the Sun" reinszeniert, das Otto Piene am Ende der ZERO-Zeit zunächst für eine kleine Off-Bühne in New York 1967 geschaffen hatte und noch im selben Jahr in Nürnberg, Köln und Dortmund erneut aufführte. Farbig schillernde Kreisformen werden mit handbemalten Dias wie Planeten oder Sonnen in den offenen Ausstellungsraum projiziert. Sie ergeben, wie Piene selbst beschreibt, eine "poetische Raumfahrt". Das spektrale Farberlebnis wird in der weiten Halle der Neuen Nationalgalerie besonders eindrücklich ausfallen und in der maßstäblichen Veränderung der ursprünglichen Dia-Projektion auch den strengen Mies-Bau mit Otto Pienes Idealismus und seinen utopischen Visionen konfrontieren.

Ebenfalls an der Neuen Nationalgalerie und mit Unterstützung der Deutschen Bank fand einmalig am 19. Juli 2014 von 17 bis 3 Uhr ein Sky Art-Event statt. Das Streben des Künstlers, die starren Grenzen von Malerei durch Licht, Rauch und Feuer zu überwinden und Projekte gemeinsam mit Technikern und anderen Künstlern zu realisieren, kulminierte ab den späten 1960er Jahren in so genannten "Sky Art Events". Aus den schon im ZERO-Umfeld entstandenen Arbeiten mit schwebenden Lichtobjekten oder gefüllten Ballons entstanden "Luftskulpturen", die Otto Piene ab 1968 über Gebäuden, Stadien, urbanen Plätzen in den Himmel steigen ließ. Für Berlin 2014 schlug Otto Piene vor, drei große Luftskulpturen über dem Dach der Neuen Nationalgalerie aufsteigen zu lassen.

Deutsche Bank KunstHalle
In einer Ausstellung in der Deutschen Bank KunstHalle wird der Blick von diesen interdisziplinären und temporären Projekten zurück auf das Frühwerk von Otto Piene geworfen. Im Mittelpunkt stehen Hauptwerke der ZERO-Jahre, die hier jedoch nicht als Endpunkte von Pienes Schaffen, sondern als Ausgangspunkte einer weit reichenden Kunstentwicklung vorgestellt werden. Frühe Lichtdrucke und Lichtgrafiken, eindrucksvolle Rauchbilder und Lichtskulpturen, aber auch umfangreiche Grafikzyklen verweisen auf den experimentellen Umgang mit den Elementen Luft, Feuer, Licht und Farbe, auf die von Otto Piene immer weiter vorangetriebene Entgrenzung der Künste.

Die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie wird ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie. Das Sky-Art-Event findet mit Unterstützung der Deutschen Bank AG statt.

Verein der Freunde der Nationalgalerie

Website zur Ausstellung

Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie
© Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Juliane Eirich
Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie
© Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Juliane Eirich

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10785 Berlin

vollständig rollstuhlgeeignet

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Öffnungszeiten an Feiertagen unter Öffnungszeiten

Die Bar ist während der Ausstellung geöffnet.

Eintritt frei

Tel 030 - 266 42 42 42 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)
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