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Lygia Clark. Retrospektive

23.05.2025 bis 12.10.2025
Neue Nationalgalerie

Die Neue Nationalgalerie zeigt die erste Retrospektive der brasilianischen Künstlerin Lygia Clark (1920-1988) in Deutschland. Die umfassende Schau in der oberen Ausstellungshalle präsentiert mit rund 150 Kunstwerken ihr gesamtes künstlerisches Schaffen von den 1950er- bis 1980er-Jahren, von geometrisch-abstrakten Gemälden über partizipativ angelegte Skulpturen bis hin zu performativen Werken. Ein zentraler Aspekt der Ausstellung liegt auf dem interaktiven Ansatz in Clarks Werk. So können die Besuchenden mit einer Vielzahl von eigens für die Schau angefertigten Repliken interagieren.

Lygia Clark gilt als radikale Erneuerin des Kunstbegriffs, denn sie definierte die Beziehung zwischen Künstler*in und Betrachter*in sowie von Werk und Raum grundlegend neu. Als eine Hauptvertreterin der 1959 in Rio de Janeiro initiierten Bewegung des Neoconcretismo (dt. Neokonkretismus) verstand Clark das Kunstwerk als organisches Phänomen. Sie forderte eine subjektive, körperbezogene und sinnliche Kunsterfahrung und machte die aktive Beteiligung der Betrachtenden zum elementaren Bestandteil ihrer Kunst. Die Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie macht diesen partizipativen Ansatz in Clarks Werk für die Besuchenden durch die Interaktion mit Ausstellungskopien von Skulpturen und sensorischen Objekten erfahrbar. Darüber hinaus finden regelmäßig Performances und Workshops statt, die das Werk dieser bedeutenden Künstlerin des 20. Jahrhunderts aktivieren.

Nach den frühen aus verschiedenen Holzplatten zusammengesetzten konstruktivistischen Gemälden wandte sich Clark in den 1960er-Jahren ganz von der Malerei ab und entwickelte ihre Idee vom Kunstwerk als Körper. Sie fertigte geometrische Skulpturen, die bewegliche Konstruktionen sind und von den Betrachter*innen in immer neue Positionen gefaltet werden können. Auch nach der Auflösung der neokonkreten Gruppe 1961 entwickelte Clark ihr künstlerisches Prinzip vom organischen Kunstwerk bis in ihr Spätwerk der 1980er-Jahre kontinuierlich weiter. Zu Beginn der 1970er-Jahre erarbeitete sie ihr Konzept des Corpo Coletivo (Kollektivkörper), das gemeinschaftsstiftende, performative Aktionen für Teilnehmer*innen einer Gruppe beschreibt. Zum Ende ihrer Karriere entwickelte Clark einen eigenen körperbezogenen Therapieansatz, bei dem ihre Kunstobjekte zur Anwendung kamen.

Die Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie versammelt rund 150 Leihgaben von internationalen Privatsammlungen und Museen, darunter das Museu de Arte Moderna de São Paulo und die Pinacoteca do Estado de São Paulo, das Museu de Arte Moderna in Rio de Janeiro und das Museum of Modern Art in New York.

Katalog zur Ausstellung

Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog in Deutsch und Englisch im E. A. Seemann Verlag. Er ist die erste deutschsprachige Publikation zu Lygia Clark und gibt einen umfassenden Überblick über ihr Werk.

Kuratorisches Team

Die Ausstellung wird kuratiert von Irina Hiebert Grun und Maike Steinkamp, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen Neue Nationalgalerie.


Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich, wo sie von Herbst 2025 bis Frühjahr 2026 zu sehen sein wird.

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

Potsdamer Straße 50
10785 Berlin

vollständig rollstuhlgeeignet

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Mo geschlossen
Di 10:00 - 18:00
Mi 10:00 - 18:00
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Sonderöffnungszeiten an Feiertagen

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