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Gottfried Lindauer. Die Māori Portraits

20.11.2014 bis 12.04.2015
Alte Nationalgalerie

Die Nationalgalerie stellt mit der Ausstellung Gottfried Lindauer. Die Māori Portraits erstmals in der Alten Nationalgalerie Gottfried Lindauer (1839-1926) vor, dessen Werke außerhalb von Neuseeland fast unbekannt sind.

Es ist das erste Mal, dass die Nachfahren der dargestellten Personen zusammen mit Haerewa (maorische Wissenschaftler und Künstler, die als Berater der Auckland Art Gallery Toi o Tāmaki tätig sind) ihre Erlaubnis erteilt haben, die Bilder außerhalb von Aotearoa/Neuseeland zu zeigen. Die Gemälde haben Neuseeland nie verlassen, weil die Nachfahren der im Porträt dargestellten Personen das Gedenken an die Ahnen lebendig bewahren und die Verbindung der Generationen zu Abstammung, Geschichte und Identität bis heute vergegenwärtigen.

Gottfried Lindauer, 1839 in Pilsen (heute Tschechien) geboren, ist einer der wenigen Maler des späten 19. Jahrhunderts, der sich in seinem Werk beinahe ausschließlich der Darstellung einer indigenen Bevölkerung, der Māori in Neuseeland, im Porträt und Genrebild widmete. Gottfried Lindauer wurde an der Wiener Kunstakademie ausgebildet. Leopold Kuppelwieser, Josef von Führich und Carl Hemerlein waren seine Lehrer. Durch die populärer werdende Fotografie war die Auftragslage in Pilsen nicht sehr gut und es drohte die Einberufung zum Militärdienst im ungarisch-österreichischen Krieg. Lindauer schiffte sich in Hamburg zur Auswanderung ein.

Er erreichte im August 1874 den Hafen von Wellington in Neuseeland, siedelte in der Handelsstadt Auckland und traf hier auf seinen Förderer, den Geschäftsmann Henry Partridge, der die Māori-Kultur bewahren wollte. Lindauer starb 1926 hochbetagt in Woodville.

Mit der Ausstellung Gottfried Lindauer. Die Māori Portraits wird ein weiteres Kapitel der Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts aufgeschlagen, das die verschlungenen, sich schon damals um die ganze Welt spannenden Beziehungsgeflechte in den Fokus setzt. Die Alte Nationalgalerie mit ihrer erstklassigen Sammlung des 19. Jahrhunderts ist ein idealer Rahmen für die Ausstellung. Markiert doch die Ende des 19. Jahrhunderts erbittert geführte Auseinandersetzung um die Erwerbungen der französischen Kunst des Impressionismus ein für die Sammlungsgeschichte und Identität der Nationalgalerie entscheidenden Hintergrund. Die internationale Ausrichtung des Museums nahm bisher eine europäische Geschichte der Kunst in den Blick und klammerte den Kontext einer schon globalisierten Welt des 19. Jahrhunderts aus. Die im Kontext zeitgenössischer Kunst entwickelten Fragestellungen des Ein- und Ausschlusses, um damit die Bedingungen der eigenen kulturellen Praxis zu befragen, sind hier von großer Relevanz, zeugen doch die Porträts der tätowierten Māori von einer echten und seltenen bikulturellen Wechselbeziehung und belegen die belebende Begegnung zwischen sehr unterschiedlichen Menschen, Gesellschaften und Kulturen.

Ein ausführliches Buch, herausgegeben von Udo Kittelmann und Britta Schmitz, erscheint begleitend zur Ausstellung auf Deutsch/Englisch im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln (ISBN Nr. 978-86335-630-9). Alle Porträts werden ganzseitig abgebildet und jeder Dargestellte ausführlich vorgestellt.

Ein wissenschaftliches Symposion in Zusammenarbeit mit der Universität Darmstadt ist für den 20./21. Februar 2015 geplant. Die Ausstellung wird durch ein umfangreiches Vermittlungsprogramm begleitet.

Eine Ausstellung der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Auckland Art Gallery Toi o Tāmaki.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie.

Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie
© Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Juliane Eirich
Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie
© Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Juliane Eirich
Gottfried Lindauer, Huria Matenga Ngarongoa (Julia Martin), 1874
© Auckland Art Gallery Toi o Tāmaki, Geschenk von H. E. Partridge, 1915

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