Das langfristig angelegte Projekt „Forschungskontinuität und Kontinuitätsforschung – Siedlungsarchäologische Grundlagenforschung zur Eisenzeit im Baltikum“ befasst sich mit der Rekonstruktion und Neubewertung der traditionsreichen archäologischen Untersuchungen im ehemaligen Ostpreußen. Durch die politischen und territorialen Umstrukturierungen nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die kriegsbedingten Verluste des Königsberger Prussia-Museums waren diese für lange Zeit zum Erliegen gekommen. Mit der sukzessiven Wiederentdeckung der Archivalien und Funde seit den 1990er Jahren im heutigen Kaliningrad, in Olsztyn und in Berlin steht nun ein lange Zeit verloren geglaubtes, umfangreiches Datenarchiv zur Verfügung.
Das in Berlin und Schleswig durchgeführte Vorhaben beschäftigt drei WissenschaftlerInnen sowie einen IT-Mitarbeiter und bildet bis zu 18 DoktorandInnen aus. Aufgaben sind die Erschließung und Nutzbarmachung der Quellenbestände, die Relokalisierung und Validierung der Fundstellen und die Untersuchung und Datierung ausgewählter Denkmäler. Mit den Institutionen in Polen, Russland und Litauen, den heutigen Staaten auf dem Territorium Ostpreußens, sowie weiteren Ländern bestehen enge Kooperationen. Gemeinsames Ziel ist es, die dichte archäologische Fundlandschaft wiederzugewinnen und zugleich das einzigartige kulturelle Erbe dieser Region dauerhaft zu sichern und es erneut in die europäische Forschung einzubinden.
Träger: Museum für Vor- und Frühgeschichte (Prof. Dr. Matthias Wemhoff) und Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie in Schleswig (Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim)
Förderung: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
Ansprechpartnerin: Dr. Heidemarie Eilbracht, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
Dauer: seit Januar 2012 (Laufzeit 18 Jahre)
Projektwebsite: www.akademieprojekt-baltikum.eu