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Werkstattgespräche zur transkulturellen Bildung im Museum für Islamische Kunst

07.04.2016
Pergamonmuseum

Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Extremismusprävention und Erschließung museumspädagogischer Zugänge für muslimische Multiplikator*innen“ initiiert das Museum für Islamische Kunst eine neue mehrteilige Gesprächsreihe. In dem Kooperationsprojekt mit dem Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück entwickeln muslimische Multiplikator*innen gemeinsam mit einem interdisziplinären Team innovative Unterrichtsmaterialien zur Etablierung Kultureller Bildung in Moscheegemeinden.

Derzeit bauen Moscheegemeinden ihre pädagogischen und sozialen Aktivitäten stark aus und werden so immer mehr zu einem wichtigen gesellschaftlichen Akteur. Gleichzeitig wenden sich viele Jugendliche mit Fragen, die ihre Identität betreffen, an die Moscheegemeinden. Die Kulturelle Bildung ist ein vielversprechender Ansatz, um in diesem Kontext mehr Gemeinschaftssinn in einer multireligiösen und pluralen Gesellschaft zu stiften. Junge Muslime können so dabei unterstützt werden, mit Diskriminierungen umzugehen und Anerkennung als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger einzufordern.

Die „Werkstattgespräche aus dem Museum für Islamische Kunst“ sollen dazu dienen, die Projektarbeit an die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurse anzubinden. Die interessierte Fachöffentlichkeit sowie Laien erhalten die Möglichkeit, die Abläufe und Hintergründe des innovativen, partizipativen Vermittlungsprojekts zu erfahren und sich dazu zu Wort zu melden. Es ist allen Beteiligten ein wichtiges Anliegen, die Ansätze und Wirkungsweisen von transkultureller Bildung zu diskutieren. Dieses Feld entwickelt sich derzeit hoch dynamisch; ihm wird ein großes Potenzial bei der Lösung gesellschaftlicher Problemlagen attestiert.

Das 1. Werkstattgespräch unter dem Titel „Gegenwart und Zukunft der Migrationsgesellschaft“ findet am Donnerstag, dem 7. April im Mschattasaal des Pergamonmuseums statt. Mehr Details hier.

Nicht nur anhand des gastgebenden Projektes soll diskutiert werden, welche neuen Formen der Kooperation zwischen Kultureinrichtungen und (Post-)Migrantenselbstorganisationen es geben kann. Es geht an diesem Abend auch um die aktuellen und teilweise rasanten Transformationen und Polarisierungen der deutschen Gesellschaft, die zwischen Willkommenskultur und Menschenfeindlichkeit pendelt. Die Veranstaltung fragt nach den Auswirkungen der anhaltenden Islam-Debatten auf jene Muslime, die bereits seit Generationen in Deutschland leben, und danach, was transkulturelle Bildung in diesem Kontext leisten kann.

Die Veranstaltung wird unterstützt vom Freundeskreis des Museums für Islamische Kunst e. V. und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Interview mit Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst