Das Pergamonmuseum ist wegen Sanierung komplett geschlossen. Pergamonmuseum. Das Panorama ist weiterhin geöffnet. Tickets
Mit seinem Unterrichtsmaterial eröffnet TAMAM einen Raum zum Nachdenken für Jugendliche, junge Erwachsenen und alle, die Lust dazu haben. Wir geben keine einfachen Antworten auf komplizierte Fragen, sondern regen die Teilnehmenden dazu an, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese begründet zu vertreten. Mit den neuesten Vermittlungsmedien passen wir uns dem Nutzungsverhalten der Zielgruppen an und ermöglichen außerdem die Inhalte des Projekts niedrigschwellig in ganz Deutschland zugänglich zu machen. Mit TAMAM öffnet das Museum für Islamische Kunst seine Vermittlungsarbeit zum Bereich islamische Jugendarbeit hin und sucht gleichzeitig nach der innovativen Verbindung von transkultureller und politischer Bildung.
Seit November 2019 wird das Projekt deutschlandweit bekannt gemacht. Dafür unternimmt das neue Projektteam Dienstreisen, um bundesweit möglichst viele Moscheegemeinden zu besuchen und einerseits die Materialien vorzustellen, andererseits Multiplikator*innen für die Workshops zu gewinnen. Es konnten in den Städten Köln, München, Stuttgart und Frankfurt am Main Moscheegemeinden besucht und Interessierte gewonnen werden.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte nur ein Workshop “in Persona” stattfinden und auch keine weiteren Gemeinden besucht werden. Darauf hat das Projektteam reagiert und sechs Online-Workshops im Zeitraum April bis Juni 2020 anbieten können.
Im Format der/des Botschafter*in/s sollen Multiplikator*innen, die schon an TAMAM-Workshops teilgenommen haben, sich in ihrer Gegend für die Interessen des TAMAM-Projektes einsetzen. Die Botschafter*innen besuchen die Gemeinden, stellen die TAMAM-Materialien und das Projekt vor und führen vor Ort einen Workshop durch, in dem die Übungen mit den Jugendlichen vorgestellt und selbst durchgenommen werden.
Muslime in Deutschland unterteilen sich in zahlreiche, recht vielfältige Gruppen. Die Gruppen können sich nach religiöser Ausrichtung, ethnischer Herkunft, Lebensentwürfen und Grad der Religiosität unterscheiden. Das spiegelt sich auch in der Landschaft der Moscheegemeinden wieder, denn die Moscheen bilden ein breites Spektrum von Strömungen des Islams ab.
Dieser Vielfalt versuchte das TAMAM-Projekt gerecht zu werden, indem es für die Entwicklung des TAMAM-Materials mit Multiplikator*innen aus 13 verschiedenen Berliner Gemeinden, islamischen Verbänden und Jugendorganisationen mit Wissenschaftler*innen verschiedenster Disziplinen zusammengearbeitet hat. Das TAMAM-Projekt ist partizipativ, d. h. die Moscheen und das Museum arbeiteten auf Augenhöhe zusammen und kombinierten ihre jeweiligen Kenntnisse und ihre Perspektiven.
Moscheegemeinden arbeiten in Deutschland unter schwierigen Bedingungen, denn anders als etwa Kirchen haben sie (noch) keinen Anspruch auf öffentliche Finanzierung. In der Gemeindearbeit übernehmen daher Ehrenamtliche im Alltag wichtige Aufgaben. Viele von ihnen zeichnen sich durch hohes Engagement und große Motivation aus. Das TAMAM-Projekt arbeitet mit solchen Multiplikator*innen zusammen, weil sie in den Gemeinden eine zentrale Funktion einnehmen. Sie entwickeln und gestalten ihr eigenes Unterrichtsmaterial, das es Gleichgesinnten in anderen Gemeinden erleichtert Angebote zu Kunst und Kultur einzurichten.
Ausgangspunkt ist die Sammlung des Museums für Islamische Kunst. Im Museum wird deutlich, dass die Künste und Kulturen der islamisch geprägten Länder und West- und Mitteleuropas untrennbar miteinander verwoben sind. Durch langen und engen Kontakt sind starke Verbindungen entstanden. Und auch die Region des Nahen und Mittleren Ostens selbst ist historisch durch eine hohe religiöse, kulturelle und ethnische Vielfalt und durch die Fähigkeit mit dieser Vielfalt umzugehen geprägt.
Diese Verknüpfungen sind direkt an den Objekten der Sammlung ablesbar, was ein nützlicher Startpunkt ist, um transregionale kulturhistorische und migrationsgeschichtliche Prozesse der Vergangenheit und den konstruktiven Geist der Kunstgeschichte in aktuelle gesellschaftliche Prozesse zu übertragen:
Das TAMAM-Projekt hat sich mit verschiedenen islamischen Institutionen in Deutschland vernetzt:
Das Unterrichtsmaterial steht unter www.tamam-projekt.de kostenfrei zur Verfügung.
Im Februar 2019 wurde eine kostenlose App veröffentlicht, die mithilfe von Augmented Reality Hintergrundinformationen zu ausgewählten Objekten der Sammlung präsentiert.
Projektmitarbeiter*innen: Shirin Haacke, Çiğdem Binbay-Sakarya, Roman Singendonk
Projektträger: Freunde des Museums für Islamische Kunst e. V.
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Beauftragte(r) der Bundesregierung für Kultur und Medien, Freunde des Museums für Islamische Kunst e. V.
Laufzeit: Oktober 2019 bis Dezember 2021