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Für die Dokumentation syrischer Kultur- und Naturschätze ist die systematische Archivierung vorhandener Fotos, Pläne, Karten und Berichte von grundlegender Bedeutung. Die Forschung, die seit dem 20. Jahrhundert vom Museum für Islamische Kunst in Berlin, vom Deutschen Archäologischen Institut (DAI), sowie weiteren Wissenschaftlern durchgeführt wurde, hat umfangreiches Material für viele bedeutende archäologische und architekturhistorische Stätten Syriens hervorgebracht. Eine Auswahl dieser Sammlungen wird in diesem Projekt digitalisiert und archiviert. Das digitale Archiv stellt Informationsgrundlagen für einen Wiederaufbau zerstörter Monumente und für die Bewahrung des syrischen Kulturerbes zur Verfügung. Damit werden kulturelle Werte für die Zukunft geschaffen.
Seit dem Beginn des Projekts 2013 wurden dem Archiv über 270.000 Fotos, Pläne und Dokumente von mehr als 80 Sammlern aus aller Welt zur Verfügung gestellt. Deren Georeferenzierung - die jeweils exakte geografische Verortung der Digitalisate - spielt bei der Archivierung eine entscheidende Rolle. So konnten dem digitalen Ortsregister des DAI im Verlauf des Projekts mehr als 4000 Orte auf der virtuellen Landkarte Syriens neu hinzugefügt und mit den Elementen unserer Datenbank verknüpft werden. Mehr als 115.000 Digitalisate sind registrierten Nutzern zugänglich, doch auch ohne Registrierung kann man bereits 3500 Elemente mit ihren Informationen einsehen. Fast alle Bereiche der Baugeschichte und der Archäologie Syriens, aber auch dessen Geografie, Kultur und nicht zuletzt Zeitgeschichte werden von diesen Daten beleuchtet.
Autoren dieser Sammlungen sind u.a. bedeutende Forscher und Forscherinnen, wie Eugen Wirth (†), Michael Meinecke (†), Jean-Claude David, Stefan Weber, Julia Gonnella und Stefan Heidemann sowie syrische Architekten und bekannte Fotografen wie Marwan Musalmani (†), Regisseur Sabah Qabbani (†). Sammlungen historischer Postkarten von Wolf-Dieter Lemke gehören ebenfalls zu den digitalen Schätzen.
Einen Einblick in den Facettenreichtum syrischen Kulturerbes geben wir auf der eigenen Webseite syrian-heritage.org. Hier werden, ebenso wie die Facebookseite "Narratives of Syrian Heritage" in enger Kooperation mit der „Interactive Heritage Map of Syria“ des Museums für Islamische Kunst in Berlin, außergewöhnlichen Orte und Geschichten vorgestellt.
Das Syrian Heritage Archive Project gehört zum Archeological Heritage Network und arbeitet mit dem Projekt Stunde Null – Eine Zukunft für die Zeit nach der Krise zusammen. Aus dem Syrian Heritage Archive Project ist unter anderem das Projekt Multaka – Treffpunkt Museum hervorgegangen.
Projektleitung: Dr. Anne Mollenhauer
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Rami Alafandi, Dr. Hiba Bizreh, Eva Al-Habib Nmeir, Alaa Haddad, Issam Hajjar, Dr. Karin Pütt
Kooperationspartner: Museum für Islamische Kunst in Berlin, Deutsches Archäologisches Institut
Träger: Freunde des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum e.V.
Förderer: Auswärtiges Amt, Gerda Henkel Stiftung
Laufzeit: seit November 2013