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Iran: Provincial Museum Yazd / National Museum Teheran

Das Museum für Islamische Kunst ist mit mehreren internationalen und interdisziplinären Kooperationen aktiv im Bereich Kulturgüterschutz engagiert. Ende 2016 wurden zusammen mit der Bundeskunsthalle in Bonn und der Iran Culture Heritage, Handicraft and Tourism Organization (ICHHTO) zwei Projekte konzipiert, die von 2017 bis 2020 von der Gerda Henkel Stiftung in ihrem Förderschwerpunkt "Patrimonies" finanziert werden.

Mit diesem Programm werden Maßnahmen unterstützt, die einen Beitrag zum Erhalt von Kulturgütern, zur Verbesserung der wissenschaftlichen Infrastruktur, zur Ausbildung von Nachwuchskräften sowie zum Aufbau von Netzwerken in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in den Zielländern leisten.

Iran: The Provincial Museum Yazd - Safeguarding Cultural Heritage

Das Projekt “The Provincial Museum Yazd. Safeguarding Cultural Heritage – Fostering Regional Identities“ ist für die Dauer von drei Jahren angelegt. Die iranische Provinz Yazd hat eine beeindruckende Geschichte, die bis in die vor-islamische Zeit zurückreicht. Noch heute lebt hier eine große zoroastrische Gemeinschaft. In der gleichnamigen Hauptstadt prägen historisch bedeutende Bauwerke aus dem 12. bis 15. Jahrhundert das Stadtbild. Die gut erhaltene Altstadt mit Lehmbauten, Kühlhäusern und Windtürmen wurde 2017 in die UNESCO-Weltkulturerliste aufgenommen, das einzigartige Qanat-Wasserversorgungssystem der Region schon 2016.

Im sogenannten Sadrololama, einem historischen Komplex im Zentrum der Stadt, soll auf der Grundlage aktueller konzeptioneller und konservatorischer Standards das erste moderne Provinzmuseum Irans entstehen und 2020/21 eröffnet werden. Für dieses Projekt restauriert ICHHTO seit 2015 die als Museum vorgesehenen historischen Gebäude.

Konservatoren, Kuratoren, Archäologen und weiteres Museumspersonal werden in enger Zusammenarbeit mit ICHHTO und der örtlichen Universität mit Hilfe von Trainingsmaßnahmen und Workshops auf ihre künftigen Aufgaben in den Bereichen Forschung, Konservierung und Museumsmanagement vorbereitet. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, regionale Identitäten zu stärken und das Museum in Yazd als Modell für weitere Museen in den Provinzen des Landes aufzubauen. Hierfür werden im Rahmen der Bestände die Kunst, Architektur, Geschichte und das Handwerk der Region erforscht, dokumentiert, inhaltlich aufgearbeitet und besucherorientiert präsentiert.

Iran: National Museum Teheran- Documentation, Digitisation, Research, Capacity Building

Das auf zwei Jahre angelegte Projekt hat die Einrichtung eines Dokumentations- und Verwaltungssystems im Museum für Islamische Kunst des Nationalmuseums Teheran zum Ziel. Von dem Gesamtbestand des Nationalmuseums gehören etwa 15,000 Objekte zu den Sammlungen des 2015 neu eröffneten Museums für Islamische Kunst.

Angepasst an die lokalen Anfordernisse wird mit den verantwortlichen Stellen vor Ort ein objektorientiertes Datenmanagementsystem entwickelt, welches als essenzielles infrastrukturelles Instrument der Dokumentation und Verwaltung der Bestände dienen wird. Im Rahmen des Pilotprojekts zum Aufbau der Datenbank werden die Funde aus den Grabungen des Deutschen Archäologischen Instituts am Tacht-e Soleyman erfasst. Da im Rahmen der Fundteilung zahlreiche Objekte nach Berlin gelangten, wo sie zurzeit im Museum für Islamische Kunst bearbeitet werden, bietet sich hier die Möglichkeit, die Bestände digital zusammenzuführen. Die Erfahrungen und Ergebnisse des Pilotprojektes werden im Anschluss auch in anderen Museen zur Anwendung kommen, z.B. in dem Provinzmuseum in Yazd.


Kooperationspartner: Kunst – und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, GmbH, Bonn; Iran Culture Heritage, Handicraft and Tourism Organization (ICHHTO), Teheran
Projektkoordination und Ansprechpartner: Museum für Islamische Kunst, Berlin: Prof. Dr. St. Weber, Dr. Ute Franke. Bundeskunsthalle, Bonn: Susanne Annen, Dipl. Arch.
Projektassistentin: Alexandra Gath, M.A.
Projektträger: Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf
Laufzeit: 2017 bis 2020