10.03.2005 bis 07.08.2005
Das Museum für Fotografie zeigt unter dem programmatischen Titel 'Heiliges Land' Arbeiten des in München lebenden Künstlers Philipp Schönborn. Seit bald fünfzehn Jahren übersetzt Schönborn spirituelle Fragestellungen ins fotografische Bild. Im Kaisersaal entwickeln acht farbensprühende Arbeiten aus Leuchtkästen eine künstlerische These zum Religionstrialog. Das öffentlich virulente, jedoch bislang im Feld der Kunst weitgehend ignorierte Thema der Annäherung der drei Abrahamsreligionen Judentum, Christentum und Islam wird hier mit einer fulminanten Verbildlichung aufgegriffen.
Der Kaisersaal des Museums bietet als Ruine mit seinen rohen Backsteinwänden und dem hölzernen Notdachstuhl ein nachdenkliches Gehäuse für die Frage nach dem Heiligen Land. In seinem Zentrum steht der leuchtende Turm 'Aller Heiligstes', der aus dem Motiv des Jerusalemer Felsendomes ein radikal neues, weil allen Bekenntnissen zugängliches Gebäude schafft. Umrahmt wird der Turm von weiteren sieben, allesamt in Israel entstanden Bildern aus Leuchtkästen. Die Eigenart der Arbeiten Schönborns geht auf ein Verfahren zurück, dokumentarische wie experimentelle Einzelfotografien zu Bildtableaus zu verbinden, die selbst wiederum skulpturale Qualitäten entfalten.
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