Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

Karl Friedrich Schinkel, Die Zauberflöte, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart, Entwurf zur Dekoration, Die Sternenhalle der Königin der Nacht, Detail / Bildnachweis: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders

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Bewegungsmelder Nr. 6: Rudolf Wissell (1869-1962) und seine Sammlung zum „alten Handwerk“

03.06.2016
Museum Europäischer Kulturen

Anlässlich des Brandenburger Themenjahres „Handwerk zwischen gestern & übermorgen" erinnern wir mit einigen Objekten an den Politiker aus der Weimarer Republik und den Handwerksforscher Rudolf Wissell.

Rudolf Wissell war einer der ersten, der sich intensiv mit der sozialen Funktion von Zunftregeln im „alten Handwerk“ auseinandersetzte. 1869 in Göttingen geboren, begann er 1883 eine Lehre als Maschinenbauer. Auf seiner Gesellenwanderung lernte er nicht nur sozialdemokratische Schriften kennen, sondern erlebte in Kiel noch Zusammenkünfte der Schlossergesellenbruderschaft vor offener Zunftlade. All das weckte sein Interesse am „alten Handwerk“ und seinen Relikten.

Politisch war Wissell ein Sozialdemokrat der ersten Stunde und aktiver Gewerkschaftler. Daneben sammelte er mit Leidenschaft Sachzeugnisse des „alten Handwerks“ und erschloss umfangreiches Dokumentenmaterial. Bei Kriegsende wurde seine Sammlung im Bombenhagel weitgehend zerstört. Er begann jedoch erneut eine überregionale Sammlung mit mehr als 500 Objekten aufzubauen, die das Museum 1966 erwarb.

In Berlin ist Wissell heute vor allem durch die 1961 fertiggestellte längste Brücke der Stadt, die Rudolf-Wissell-Brücke, bekannt.

Der Bewegungsmelder wurde 2014 als neues Präsentationsformat etabliert. In einer Vitrine im Foyer, direkt neben dem Eingang in der Arnimallee 25, zeigen wir in regelmäßigen Abständen Sammlungsobjekte mit Bezug zu aktuellen Themen.