10.07.2024
Museum Europäischer Kulturen
Unzählige Bierkrüge, Schnapsgläser, Aschenbecher – und bald vielleicht auch eine Bong? In der Sammlung des MEK finden sich viele Gegenstände, die mit dem Konsum von Alkohol und Tabak zu tun haben, aber keine zu Marihuana. Noch nicht?
Alkohol und Tabak gehören in Europa zur Alltagskultur und sind — mit Altersbeschränkungen und Kaufvorschriften — in allen europäischen Ländern legal erhältlich. Die gesundheitliche und moralische Bewertung dieser Substanzen hat sich im Laufe der Zeit jedoch immer wieder verändert und wird nach wie vor diskutiert. Trotz der kulturellen Akzeptanz von Alkohol und Tabak sind ihre Gesundheitsrisiken heute unbestreitbar. In einigen Ländern, darunter auch im Vereinigten Königreich, wird sogar ein Tabakverbot erwogen. Trotz anhaltender Debatten ist der Konsum von Alkohol und Tabak kulturell akzeptiert.
Anders verhält es sich mit Marihuana, dessen Konsum in den meisten europäischen Ländern illegal ist. Im Jahr 2024 unternimmt Deutschland einen historischen Schritt und legalisiert den Besitz von Marihuana. Mit diesem Schritt folgt Deutschland dem Beispiel von Ländern wie Portugal, den Niederlanden, Malta und Luxemburg.
Die Legalisierung von Marihuana in Deutschland ist Anlass für die Einführung von Qualitätskontrollmaßnahmen und Präventionsprogrammen sowie für neue gesellschaftliche und politische Debatten. Welche Rolle sollten Drogen in unserer Gesellschaft spielen? Wie können wir den verantwortungsvollen Umgang mit Rauschmitteln fördern? Welche Lehren können wir aus der Geschichte des Alkohol- und Tabakkonsums für den Umgang mit anderen Drogen ziehen?
Im Bewegungsmelder zeigt das Museum Europäischer Kulturen (MEK) Sammlungsobjekte zu aktuellen Themen.
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