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Bewegungsmelder Nr. 20: #WeStandWithUkraine

14.03.2022
Museum Europäischer Kulturen

Im Bewegungsmelder zeigt das Museum Europäischer Kulturen (MEK) Sammlungsobjekte sowie Leihgaben mit Bezug zu aktuellen Themen, die Menschen in Europa bewegen. Der 20. Bewegungsmelder beschäftigt sich mit dem Krieg in der Ukraine. Bis August 2022 ist dieser Bewegungsmelder im Foyer des MEK zu sehen.

Seit dem 24. Februar 2022 befindet sich die Ukraine im Krieg. Der Angriff russischer Truppen auf die Ukraine verletzte völkerrechtswidrig die Grenzen dieses souveränen Staates. Für die Bevölkerung bedeutet dies unvorstellbares Leid. Zahlreiche Menschen starben, Millionen befinden sich auf der Flucht. Auch das kulturelle Erbe der Ukraine ist in Gefahr: Manche Museen konnten ihre Sammlungen evakuieren, andere sind durch die Kampfhandlungen bereits zerstört worden.

Die Ukraine liegt im Osten Europas. Sie grenzt an Polen, Rumänien, die Republik Moldau, Russland, Belarus, die Slowakei und Ungarn. Im Laufe der Geschichte wechselte die Herrschaft über das heutige Staatsgebiet mehrfach: Teile davon gehörten zum Königreich Polen-Litauen, zum Russischen Zarenreich, zum Reich der Habsburger, zum Osmanischen Reich und zur Sowjetunion. Es entwickelte sich hier ein einzigartiges Mit- und Nebeneinander an Sprachen, Religionen und Kulturen. Diese Vielfalt prägt das seit 1991 unabhängige Land und die ukrainische Gesellschaft bis heute.

Auch die Volks- und Völkerkunde interessierte sich schon lange für die Ukraine. Die Sammler*innen des frühen 20. Jahrhunderts beschäftigten sich jedoch nicht mit Staaten. Sie erfassten „Ethnien“, Orte und „Kulturlandschaften“. Viele der so entstandenen Daten sind für uns heute schwierig: Ortsnamen haben seitdem gewechselt oder waren nie offiziell. „Kulturlandschaft“ ist ein ebenso vage und schwer zu definierendes Konzept wie „Ethnie“. Die hier gezeigten Objekte aus der Sammlung des Museums Europäischer Kulturen vermitteln dennoch einen Eindruck von der großen religiösen und kulturellen Vielfalt in der Ukraine.

Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die sich der russischen Aggression in der Ukraine entgegenstellen. Ihr Einsatz trägt auch dazu bei, das reiche kulturelle Erbe der Region vor der Zerstörung zu schützen und ein plurales Miteinander zu bewahren.