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Die sámische Sammlung am Museum Europäischer Kulturen

Ein multiperspektivischer Ansatz zur Provenienzforschung

Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) beherbergt eine der bedeutendsten sámischen Sammlungen außerhalb Nordeuropas. Der größte Teil des Bestands wurde Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gesammelt. Die indigenen sámischen Gemeinschaften betrachten diese Zeit als die Hochphase eines innereuropäischen Kolonialismus, in dem sie durch die Mehrheitsgesellschaften in den nördlichen Regionen Norwegens, Finnlands, Schwedens und auf der Kola-Halbinsel in Russland unterdrückt wurden.

Seit 1. Dezember 2022 wird diese Sammlung im Rahmen eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekts gemeinsam mit sámischen Forscher*innen, Künstler*innen und weiteren Community-Vertreter*innen aufgearbeitet. Durch die Erfassung von Objekt- und Akteursdaten sowie den Aufbau eines internationalen Netzwerks möchte das Projekt beispielgebend sein für weitere Provenienzforschungen in deutschen, europäischen und weltweiten Sammlungen mit sámischen Beständen.


Einrichtung: Museum Europäischer Kulturen, Staatliche Museen zu Berlin
Projektleitung: Elisabeth Tietmeyer (Museum Europäischer Kulturen)
Kooperationspartner: Siida Sámi Museum (Aanaar/Anár/Inari, Finnland), Ájtte-Museum (Jåhkåmåhke/Dálvvadis/Jokkmokk, Schweden), Dávvirat Duiskkas (Projekt “Sámische Sammlungen in deutschen Museen”, Norwegischer Museumsbund)
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen: Linda Alpermann, Christine Binroth-Bondzio, Salwa Joram, Maria Looks, Eeva-Kristiina Nylander, Franka Schneider, Alicija Steczek
Duojárs: Elle Valkeapää, Anniina Turunen, Heini Wesslin (Finnland), Ellen Berit Dalbakk, Ellinor Guttorm Utsi, Jon Utsi, Lova Isabella Lundberg, Helena Partapuoli (Schweden)
Projektförderung: Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Abteilung Koloniale Kontexte
Laufzeit: 2022 bis 2024