08.10.2022
bis
22.01.2023
Kulturforum
30-jähriges Jubiläum der Wiedervereinigung von Museen und Instituten der Staatlichen Museen zu Berlin: An vier Stationen im öffentlichen Raum präsentiert die partizipative Ausstellung die Erinnerungen von Besucher*innen an Museumserlebnisse und lädt auch zum digitalen Dialog ein.
Über vierzig Jahre existierten im geteilten Berlin „Zwillingsmuseen“: In Ost und West gab es jeweils ein Ägyptisches Museum, eine Antikensammlung, eine Nationalgalerie etc. Diese einzigartige Konstellation endete 1992 mit der Zusammenführung der Staatlichen Museen im wiedervereinigten Berlin. Keines der Häuser blieb in den folgenden Jahren von diesem Prozess unberührt. Viele wurden mehrfach umstrukturiert, verkleinert, erweitert oder zogen in neue Gebäude und andere Stadtteile.
Während die Museen und ihre Belegschaften vor dreißig Jahren epochale Umwälzungen durchlebten, hatten die Menschen der Wendezeit andere Sorgen. Die persönliche Komponente der Museumsbesuche und die Perspektive der Besucher*innen auf die Zusammenführung von zuvor in Ost- und West-Berlin parallel existierenden Staatlichen Museen stehen im Vordergrund der Ausstellung. Dazu werden private Erinnerungsstücke und Fotos sowie die Geschichten von Besucher*innen präsentiert.
An vier Standorten der Staatlichen Museen zu Berlin werden mobile Elemente auf verschiedene Aspekte dieses Prozesses, seiner Standorte und Wegmarken aufmerksam machen. Diese mobilen Elemente im öffentlichen Raum können unabhängig von Öffnungszeiten und kostenfrei besucht werden:
Die digitale Ebene der Ausstellung dient der Vertiefung der Inhalte auf den mobilen Elementen und ist zugleich Element der Interaktion: Da die Wiedervereinigung der Staatlichen Museen zu Berlin von verschiedenen Besucher*innen sehr unterschiedlich erlebt wurde, können diese über Upload- und Kommentar-Funktionen die Ausstellung erweitern. Die Ausstellung soll auf diese Weise verschiedenen Erinnerungen Raum bieten und zudem Anstoß zu einem Dialog zwischen den Staatlichen Museen zu Berlin und ihren Besucher*innen sein.
Wie die Museumsmitarbeiter*innen die Zeit der „Wende“ und die Zusammenführung der beiden Museumsverbünde erlebt, gedeutet und mitgestaltet haben – und sie rückblickend bewerten – damit beschäftigt sich ein Projekt am Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin: In einem von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geforderten Oral-History-Projekt befragen Mitarbeiter*innen des Zentralarchivs und Volontar*innen der Staatlichen Museen zu Berlin die Zeitzeug*innen dieser spannenden Periode der jüngsten Museumsgeschichte in Video-Interviews. Auf diese Weise entsteht eine mündlich überlieferte Sammlung von persönlichen Erinnerungen, Erfahrungen und Lebensgeschichten, die zusammen mit den Museumsakten im Zentralarchiv für Forschungen sowie Bildung und Vermittlung genutzt werden kann. Ob für die zeithistorische Transformationsforschung, ob für Interventionen in den Sammlungspräsentationen oder Public History-Projekte mit Schulklassen – dieses Material zu einem weltweit einzigartigen Prozess hat ein enormes Potential für die gesellschaftliche und kulturpolitische Aufarbeitung der Wiedervereinigung. Die Interviews werden ab Mitte 2023 auf der Forschungsplattform Oral-History.Digital online zugänglich sein.
Das Ausstellungsprojekt ist eine gemeinsame Initiative des Instituts für Museumsforschung (IfM) und des Museums Europäischer Kulturen (MEK). Das interdisziplinäre Projektteam besteht aus Mitarbeitenden verschiedener Häuser und Einrichtungen der Staatlichen Museen zu Berlin.
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Ausstellungsort
Öffnungszeiten
So 10:00 - 18:00
Mo geschlossen
Di 10:00 - 18:00
Mi 10:00 - 18:00
Do 10:00 - 20:00
Fr 10:00 - 18:00
Sa 10:00 - 18:00
Weiterführende Links
Forschungsprojekt „Wieder vereint – Zu Besuch in den Staatlichen Museen zu Berlin 1992-2022"