08.08.2024
bis
13.04.2025
Museum Europäischer Kulturen
Muslimisches Leben ist seit Jahrhunderten Teil europäischer Alltagskulturen. Aber spiegelt sich das auch in den Gegenständen wider, die das MEK in seiner Sammlung bewahrt? Welche sind das? Was erzählen sie über die Menschen, die sie hergestellt und genutzt haben, und über diejenigen, die sie gesammelt haben?
Einige Antworten auf diese Fragen zeigen wir in der Installation „Muslimische UnSichtbarkeiten“, die sich als temporäre Intervention in der Sammlungspräsentation „Kulturkontakte. Leben in Europa“ befindet. Zweimal wird sich die Installation verändern. Mehr und mehr Dinge und Themen, die muslimisches Leben in Europa berühren, werden sichtbar. Daneben lädt eine interaktive Station Besucher*innen dazu ein, Kulturgegenstände aus der Sammlung des MEK auszuwählen, die sie selbst ausstellen würden, und zu kommentieren
8. August 2024 bis 10. November 2024
Im Rahmen des Projekts „Muslimische Sichtbarkeit im Museum. Spuren europäischer Muslim*innen in der Sammlung des MEK“ sind wir auf die Suche gegangen nach Gegenständen, die eine Verbindung zu muslimischen Menschen in Europa aufweisen. Eine Auswahl der Dinge, die wir in den Depots wiedergefunden haben, ist nun im Ausstellungsraum zu sehen. Die meisten von ihnen sind Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts ans MEK gekommen. Sie sind wie Fenster, die Blicke in muslimische Glaubens-und Lebenswelten ermöglichen. Fast alle von ihnen sind beschriftet oder haben einen Bezug zur Schrift. Sie scheint für Hersteller*innen und Nutzer*innen der Dinge wichtig gewesen zu sein: als Ausdruck religiöser oder kultureller Zugehörigkeit, als Schutz oder schützenswert. Daher thematisieren viele der Gegenstände das Bewahren: Dinge schützen! Sie bitten um göttlichen Schutz für den Menschen, sie schützen andere Dinge. Sie verweisen darauf, dass Schutz und Sicherheit menschliche Bedürfnisse sind.
Ein weiteres Highlight der ersten Variation sind fünf kurze literarische Texte des Politikwissenschaftlers, Autors und Lyrikers Ozan Zakariya Keskinkılıç aus Berlin, die sich jeweils einem Objekt widmen. Zusammen bilden sie eine Geschichte zwischen Autobiografischem und Fiktion. Sie richtet den Blick auf Erinnerungen und Rituale, auf Familienalltage und Träume, um die Dinge aus einer anderen, literarischen Perspektive zu betrachten und sie zu befragen nach der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von muslimischem Leben.
13. November 2024 bis 26. Januar 2025
Die zweite Variation von „Muslimische UnSichtbarkeiten“ blickt auf Beziehungen, die in muslimischen Alltagspraktiken von, mit und zu Dingen hergestellt werden. Dabei werden die Objekte als Verbindungstücke betrachtet, die ihre Nutzer*innen in Beziehung zu Gott, zu historischen Persönlichkeiten und Zeitgenoss*innen sowie zu Orten außerhalb des Alltags setzen. Aber nicht nur das: Auch die Objekte stehen in Beziehungen zueinander. Manche kommen aus denselben Orten oder derselben Zeit. Andere sind aus ähnlichem Material oder gleichen sich in Funktion und Bedeutung.
All die Objekte, die in „Beziehungen herstellen“ gezeigt werden, laden dazu ein, mit ihnen in Kontakt zu treten. Vielleicht erinnern sie an etwas, vielleicht werfen sie Fragen auf, vielleicht bereitet ihr Anblick einfach Freude.
29. Januar 2025 bis 13. April 2025
Die Geschichten vieler Dinge aus der Sammlung des MEK, die etwas über die religiöse Alltagspraxis von Muslim*innen erzählen könnten, ist nicht (mehr) bekannt. Um diese Lücke zu schließen, wurden sechs Ko-Kuratorinnen eingeladen. Luljeta Abazi, Fatoumata Binta Barry, Mona Feise-Nasr, Nadia Kabalan, N.O.U. und Hilal Sezgin-Just haben jeweils einen Gegenstand aus der Museumssammlung ausgewählt und diesen mit einem eigenen Objekt kombiniert. In ihren Texten verbinden sie die beiden miteinander. Sie teilen ihre Geschichten mit den Dingen und geben ihnen so eine mögliche eigene Geschichte. Ihre Erzählungen und Gegenstände füllen Leerstellen.
Begleitet wird die Installation von verschiedenen Veranstaltungen.
Die Ausstellung „Muslimische UnSichtbarkeiten. Eine Installation in drei Variationen“ wird kuratiert von Nushin Atmaca und Susanne Boersma, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, Museum Europäischer Kulturen.
Eine Intervention des Museums Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin
Angebote und Veranstaltungen
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Veranstalter
Ausstellungsort
Adresse / Verkehrsverbindungen
Besuchereingang
Arnimallee 25
14195 Berlin
eingeschränkt rollstuhlgeeignet
U-Bahn: Dahlem-Dorf
Bus: U Dahlem-Dorf, Limonenstraße, Arnimallee
Öffnungszeiten
So 11:00 - 18:00
Mo geschlossen
Di geschlossen
Mi 10:00 - 17:00
Do 10:00 - 17:00
Fr 10:00 - 17:00
Sa 11:00 - 18:00
Information / Buchung / Feedback
Pressematerial
Weiterführende Links
Online-Präsentation: Spuren europäischer Muslim*innen in der Sammlung des MEK