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Über die Sammlung

Seit 1996 zeigt die Nationalgalerie die Sammlung Berggruen, heute Museum Berggruen, im westlichen Stülerbau gegenüber dem Charlottenburger Schloss. Mit seinen beeindruckenden Werken von Pablo Picasso, Henri Matisse, Paul Klee und Alberto Giacometti gehört das Museum zu den wichtigsten Ausstellungsorten der klassischen Moderne in Berlin.

Name und Entstehung der Sammlung gehen auf den großen Kunsthändler und Sammler Heinz Berggruen (1914–2007) zurück. In Berlin-Wilmersdorf geboren, emigrierte er 1936 aus dem nationalsozialistischen Deutschland in die USA, wo er zunächst als freier Kulturjournalist arbeitete und seit 1939 am San Francisco Museum of Art angestellt war. Nach dem Krieg begründete er in Paris eine Galerie, die viele der Künstler vertrat, mit denen er befreundet war und deren Werke er auch privat sammelte. Während dieser mehr als vier Jahrzehnte andauernden Tätigkeit wurde er zu einem der führenden Kunsthändler insbesondere für die Grafik von Pablo Picasso. 1980 gab Berggruen die Galerie auf, um sich ganz seiner Sammlung zu widmen. Dabei konzentrierte er sich vor allem auf jene Künstler, die heute das Herzstück der Kollektion ausmachen.

Mit mehr als 120 Werken gibt die Sammlung Berggruen einen Gesamtüberblick über die künstlerische Entwicklung Pablo Picassos: angefangen mit einem 1897 entstandenen Studienblatt des 16-Jährigen über Arbeiten aus der Blauen und der Rosa Periode, zu dem "Im Kaffeehaus" von 1902 oder der "Sitzende Harlekin" von 1905 gehören, und größeren Werkkomplexen aus der Zeit des Kubismus – darunter "Häuser auf einem Hügel (Horta de Ebro)" von 1909 – bis hin zu seinen späten Arbeiten wie "Matador und Akt" von 1970.

Dem Schaffen Paul Klees widmet sich die Sammlung mit rund 70 Werken, unter anderem mit rätselhaft-poetischen Zeichnungen wie "Galgenhumor" oder "Den Fischen läuten", beide von 1919, die an Klees frühe Affinität zum Symbolismus erinnern, aber auch mit Farb- und Formstudien wie "transparent – perspectivisch gefügt (I.)" von 1921 oder "Nekropolis" von 1929, die aus der Zeit seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus stammen. Mit Blättern wie "Ein Kinderspiel" (1939) und dem kurz vor seinem Tod entstandenen Aquarell "Der Teppich" von 1940 ist zudem das Spätwerk Klees zu sehen.

Von Henri Matisse und Alberto Giacometti sind im Museum Berggruen vor allem reife Werke zu sehen, etwa Matisse’ berühmte Scherenschnitt-Arbeit "Die Seilspringerin" von 1952 und Giacomettis 1960 entstandene "Große stehende Frau III". Darüber hinaus zeigt das Museum Meisterwerke von Georges Braque, Henri Laurens, Paul Cézanne und eine Auswahl afrikanischer Skulpturen.