Das Kupferstichkabinett ist mit seinem exzellenten kennerschaftlichen Ruf, seinem Expertentum und seinen über die Fachwelt hinaus anerkannten Forschungsleistungen in zahlreiche nationale wie internationale Kooperationen und Netzwerke eingebunden. Das betrifft sowohl Exzellenzprojekte als auch unmittelbar breitenwirksame Veranstaltungen.
Die spezifische Kompetenz des Kupferstichkabinetts wird insbesondere in die fachliche Beratung von musealen wie akademischen Institutionen sowie von Studenten, Wissenschaftlern, Sammlern und Laien im In- und Ausland und die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses eingebracht. Der Betrieb des gut besuchten Studiensaals erlaubt der Forschung das unmittelbare Studium der Artefakte. Darüber hinaus unterstützt das Haus durch einen aufwendigen Leihbetrieb viele andere Museen in ihren Ausstellungsprojekten.
Zu den grundlegenden Aufgaben des Kupferstichkabinetts gehört es, die Ergebnisse seiner nachhaltigen Forschungstätigkeit kritisch zu publizieren und der Öffentlichkeit auf verständlichem Wege, vor allem durch wissenschaftliche Veröffentlichungen, Kataloge, Online-Angebote, Ausstellungen, öffentliche Vorträge und Konferenzen zu kommunizieren.
Grundsätzliche Forschungsschwerpunkte
- Kunst- und Kulturgeschichte der Graphischen Künste in Europa und der durch transkulturellen Austausch verbundenen Weltkulturen
- Entwicklung von Standards der elektronischen Katalogisierung und Digitalisierung des visuellen Erbes der Medien Zeichnung, Druckgraphik und Buchillustration (im Verbund führender internationaler Museen, Bibliotheken und Bildarchive)
- Konservierung, Erhaltung und Bereitstellung graphischer Kunstwerke und ihrer Bildträger
- Erarbeitung terminologischer Standards zur Erfassung und Beschreibung kunsttechnologischer Merkmale
Forschungsinfrastruktur
Bibliothek
- ca. 25.000 Bände, darunter z. T. einmalige, für die Forschung unentbehrliche und bisweilen in Berlin nur hier im Kupferstichkabinett erreichbare Bände (z.B. im Bereich der älteren Buchmalerei; ältere Literatur zu Zeichnungen etc.)
- Sammlungsbestand historischer Bücher von 1460 bis ins 18. Jh. Für das 15. und die erste Hälfte des 16. Jh. äußerst bedeutend und einmalig, vorwiegend Bücher mit Illustrationen, die z. T. in Berlin nur hier zu erreichen sind. Darunter auch Blockbücher, die als Unikate anzusehen sind (über 1.000 Bände).
Fotoarchiv: Sammlung Gernsheim (Corpus Photographicum Gernsheim)
- Fotodokumentation: Zeichnungen aller Schulen aus vielen graphischen Sammlungen weltweit, ca. 250.000 - 300.000 Aufnahmen. Wichtiges Forschungsinstrument zum vergleichenden Sehen, in Deutschland nur in Berlin vorhanden und öffentlich zugänglich (im Kupferstichkabinett und zum kleineren Teil, was die angewandten Künste betrifft, auch in der Kunstbibliothek)
Elektronische Online-Datenbank