In Vorbereitung auf die neue Dauerausstellung Modegalerie werden neben zahlreichen historischen Damen- und Herrengewändern auch Accessoires restauriert. Eine Kopfbedeckung für Damen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, "Capote" genannt, ist aus grünem Seidentaft über einem ringförmigen Unterbau aus Fischbeinreifen und Eisendraht sowie Baumwolltüll im Inneren gearbeitet.
Zum Schadensbild gehören hellgelbliche Ausbleichungen der Seide die vermutlich durch Licht- oder Feuchtigkeitseinwirkung entstanden sind. Verbräunungen des innen liegenden Tülls sind auf fettige Verschmutzungen durch Gebrauch zurückzuführen. Im Oberstoff waren zudem Schad- und Fehlstellen sichtbar, die durch mechanische Einwirkung oder durch Korrosion der formgebenden Eisendrähte entstanden sind. Darüber hinaus fanden sich größere Schäden durch gebrochene Fäden im stark appretierten Tüll.
Das Objekt wurde zunächst mechanisch mit einem weichen Pinsel und durch Absaugen gereinigt. Mit einem passend eingefärbten Seidengewebe wurden die Brüche und Fehlstellen im Oberstoff unterlegt und mit Haspelseide nähtechnisch gesichert. Die Fehlstellen im Tüll konnten mit einem sehr feinen Seidengewebe unterlegt und gleichfalls nähtechnisch stabilisiert werden.
Für die Präsentation wird das Objekt eine speziell angefertigte Stütze erhalten und staub- sowie lichtgeschützt in der Modegalerie zu sehen sein.