27.02.2025
bis
14.12.2025
Kunstgewerbemuseum
Anlässlich einer Schenkung der Berliner Kunstsammlerin Erika Hoffmann präsentiert das Kunstgewerbemuseum 22 Kleidungsstücke und Accessoires aus mehr als 20 Jahren Pariser Modegeschichte.
Seit dem 19. Jahrhundert bietet Paris vielen Designer*innen eine Plattform, um ihre Kreativität zu entfalten und ihre Kollektionen einer internationalen Öffentlichkeit zu präsentieren. Die frühen 1980er-Jahre waren geprägt von Optimismus und gewagter Opulenz, die besonders in der Mode zum Ausdruck kamen. Das kreative Zentrum dieser Ära wurde von Manfred „Thierry“ Mugler, Jean Paul Gaultier und Jean-Charles de Castelbajac dominiert, die mit ihren Entwürfen ein neues, starkes und selbstbewusstes Frauenbild prägten: Es äußerte sich in breiten Schultern über akzentuierte Silhouetten bis hin zu auffälligen Materialien und Farben.
Für die Kunstsammlerin und Textilunternehmerin Erika Hoffmann war die Pariser Mode stets eine bedeutende Inspirationsquelle. Durch ihren Beruf und ihr Interesse an zeitgenössischer Mode und Kunst war sie in Künstlerkreisen bestens vernetzt. Regelmäßig reiste sie in die Modehauptstadt, um die Boutiquen der Designer zu besuchen. Zweiundzwanzig ihrer dort erworbenen Outfits schenkte sie nunmehr dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin, das diese erstmals präsentiert.
Neben Objekten von de Castelbajac, Gaultier und Yves Saint Laurent liegt der Fokus auf den frühen Entwürfen des jungen Manfred „Thierry“ Mugler. 1978 hatte er seine erste Boutique an der Place des Victoires eröffnet. Für ihn waren Frauen „Glamazonen“ – glamouröse und selbstbewusste Amazonen. Exemplarisch hierfür ist der in der Ausstellung präsentierte Brustpanzer mit passendem Zipfelrock aus der Frühjahr/Sommer-Kollektion 1980. In dieser Zeit erwirbt Erika Hoffmann in jeder Saison luftige Tageskleider, ausgefallene Jumpsuits, modische Alltagskleidung und ausgefallene Abendkleider des aufstrebenden Designers.
Eines dieser Tageskleider, ein beige-braunes Etuikleid mit durchgehender Knopfleiste am Rückenteil, trug sie auch beim Treffen mit Andy Warhol in dessen Atelier in New York. Erika und ihr Mann Rolf Hoffmann begannen bereits in den 1960er-Jahren ihrem persönlichen Geschmack folgend zeitgenössische Kunst zu sammeln. Bei Andy Warhol hatte das Paar ein Doppelporträt in Auftrag gegeben, und Erika Hoffmann entschied sich, an diesem Tag dieses Mugler-Kleid zu tragen. Eine Fotodokumentation dieser Session wird ebenfalls in der Ausstellung präsentiert.
Das zentrale Ausstellungsstück, eine Weste aus Papier von Maison Margiela, steht für Erika Hoffmanns zwei Leidenschaften: Das Sammeln von avantgardistischer Kunst und ihr Interesse an zeitgenössischer Mode. Gefertigt im Jahr 1994, zeigt die Weste den experimentellen Ansatz von Martin Margielas Werk, in dem sich vor allem sein konzeptueller Entwurfsprozess widerspiegelt und die Grenzen zwischen Kunst und Mode verschwimmen.
Über die 22 Stücke der Ausstellung hinaus umfasst die Schenkung an das Kunstgewerbemuseum 21 weitere Kleidungsstücke, die nach Entwürfen russischer Konstruktivisten aus den 1920er-Jahren angefertigt wurden. Deren Präsentation ist für einen späteren Zeitpunkt geplant.
Die Ausstellung wird kuratiert von Katrin Lindemann, Kuratorin für Mode und Textil am Kunstgewerbemuseum – Staatliche Museen zu Berlin.
Eine Sonderpräsentation des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin
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