Anhand vestimentärer Quellen werden Verfahrensweisen der Visualisierung mit dem Ziel erprobt, zwei- und dreidimensionale Artefakte im Digitalen zusammenzuführen. So können in der Immaterialität des Digitalen Quellen für die Forschung, speziell für die Analyse und Interpretation, gleichwertig nebeneinander gestellt werden.
Das Projekt „Restaging Fashion“ widmet sich der Kulturgeschichte der Kleidung, ihrer Erscheinung und Zeichenhaftigkeit. Sein Ziel ist das Zusammenführen vestimentärer Quellen im Digitalen, um eine quellenübergreifende und multidisziplinäre Forschung an den Objekten zu ermöglichen. Ausgangspunkt ist die von dem Berliner Verlegerpaar Franz und Frieda von Lipperheide 1899 gestiftete Gemäldesammlung der Kunstbibliothek.
Sie dokumentiert Mode, Kostüm und Tracht seit dem späten Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert. Als Ergänzung werden den Gemälden Grafiken und Handzeichnungen aus der Lipperheideschen Kostümbibliothek sowie historisches Schriftgut, so etwa Luxusgesetze, zur Seite gestellt. Darüber hinaus geben die oft fragilen historischen Textilien maßgebliche Auskunft; sie erweitern die Bild- und Textinformationen um die Objekthaftigkeit und Materialität selbst. Ziel des Projekts ist es, mittels 3D-Scans Verfahrensweisen zur detaillierten dreidimensionalen Wiedergabe von historischer Kleidung zu erproben, um so bislang unpublizierte Bestände der Lipperheideschen Kostümbibliothek (Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz) mit textilen Originalen aus der Sammlung Textilien, Kleidung und Schmuck des Germanischen Nationalmuseums (Nürnberg) im Digitalen zusammenzuführen.
Diese Projektergebnisse werden mit innovativen Forschungsinstrumenten, welche Visualisierung als Erkenntnismittel nutzen, iterativ entwickelt und verfügbar gemacht. Das UCLAB (Urban Complexity Lab) der Fachhochschule Potsdam, Projektinitiator mit langjähriger Erfahrung in der Visualisierung von Kulturdaten, erprobt dazu experimentelle Methoden der Präsentation mittels Visualisierungen, die einerseits als Hilfsmittel der Inhaltserschließung und andererseits als Werkzeug der Interpretation eingesetzt werden.
Wissenschaftliches Team: Prof. Dr. Marian Dörk, Sabine de Günther, Linda Freyberg, Giacomo Nanni
Kooperationspartner: UCLAB (Urban Complexity Lab) der Fachhochschule Potsdam, Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Germanisches Nationalmuseum (Nürnberg)
Gefördert durch: BMBF / eHeritage
Laufzeit: 12.2020 bis 11.2023
Projektwebsite: Restaging Fashion