Im Rahmen des Exzellenzclusters "Bild Wissen Gestaltung" der Humboldt-Universität zu Berlin beteiligt sich die Kunstbibliothek an einem Projekt zur interdisziplinären Erschließung kunsthistorischer Sammlungen. Im Mittelpunkt steht die Gemäldesammlung der Lipperheideschen Kostümbibliothek mit etwa 700 Bildobjekten zur Mode- und Kostümgeschichte aus der Zeit 1450 bis 1900, die sich seit 1899 in der Kunstbibliothek befindet und trotz ihrer immensen kulturhistorischen Bedeutung bis heute nur unzureichend erforscht ist.
Ziel ist die modellhafte, interdisziplinäre Erschließung eines repräsentativen Teilbestands dieser Sammlung durch Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen. Die beteiligten Disziplinen sind: Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft, Materialkunde, Kunstgeschichte, Modegeschichte, Informatik und Interaction Design. Aus der Kooperation dieser Disziplinen sollen in einer experimentellen Arbeitsform innovative Verfahren hervorgehen, die sich auf die Erschließung anderer Sammlungen anwenden lassen.
Das Erkenntnisinteresse richtet sich außerdem auf die intellektuellen und technischen Bedingungen und Prozesse einer solchen Kooperation. Das Projekt erforscht also auch, in welcher Weise eine gemeinsame Erschließungsarbeit die Bewertung und öffentliche Wahrnehmung einer Sammlung verändert und wie sich aus der verbesserten Kenntnis der Objekte und Materialitäten geeignete Restaurierungskonzepte entwickeln lassen, die zum besseren Verständnis der Gegenstände selbst beitragen.
Wissenschaftliches Team: Dr. Matthias Bruhn, HU; Prof. Dr. Wolfgang Coy, HU; Dipl.-Rest. Sonja Krug, BAM; Dr. Oliver Hahn, BAM; Dr. Adelheid Rasche, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kunstbibliothek; Prof. Dr. Moritz Wullen, Direktor, Kunstbibliothek; Prof. Carola Zwick, KH
Kooperationspartner: Bundesanstalt für Materialforschung (BAM), Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Weißensee Kunsthochschule Berlin (KH)
Gefördert durch: DFG
Laufzeit: 2013 bis 2015