30.09.2022
bis
15.01.2023
Kunstbibliothek
Sie sind überall präsent und wirken dennoch oft fehl am Platz, werden zuweilen sogar als störend empfunden: Fragmente! Jedoch verbergen sich auch hinter unvollständigen oder unvollendeten Objekten spannende Erkenntnisse und vielfältige Geschichten, die manchmal ebenso fragmentiert sind wie der Zustand der Objekte selbst. Die sammlungsübergreifende Ausstellung „In:complete“ präsentiert Kunstwerke unterschiedlicher Epochen und Gattungen und erzählt deren wechselvolle Geschichten.
Unser Blick auf die Vergangenheit ist geprägt von Fragmenten. Sie bilden die Grundlage für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit vergangenen Zeiten und Kulturen. Vielfach sind sie Produkte von Zerstörungen durch Kriege, Katastrophen oder auch einem Wandel im Geschmack. Gleichzeitig üben sie einen ästhetischen Reiz aus. Über Jahrhunderte hinweg faszinierten sie Künstler*innen, etwa in Form von Ruinen, als Sinnbild der Vergangenheit und des Vergänglichen.
Die verschiedenen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz verfügen über eine Vielzahl von Fragmenten. Bei manchen sticht ihr unvollständiger Charakter unverkennbar ins Auge. Andere offenbaren sich nicht auf den ersten Blick als Fragmente. Doch sie alle erzählen Geschichten – von Zerstörung und Zerfall, Forschung und Erkenntnis oder gar Inspiration.
Warum etwa hat Adolph Menzels Frauenbildnis eine herausgeschnittene Augenpartie? Warum blieb Karl von Appens Porträtskizze der Schauspielerin Manja Behrens unvollendet? Und warum wurden zwei antike Vasen im 19. Jahrhundert zu einem Gefäß zusammengesetzt?
Unweigerlich führt das Thema der Ausstellung zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Institution Museum selbst. Die Musealisierung von Dingen ist immer auch ein Prozess der Fragmentierung. Objekte werden ihrem ursprünglichen Kontext entrissen, in einem neuen Rahmen präsentiert und dabei möglicherweise umgedeutet.
Der Reiz des Unvollständigen liegt auch in seiner Ungewissheit. Stets bleiben Lücken im Wissen, sie bieten Platz für die eigene Vorstellungskraft und Kreativität, aber auch für Dialog und Debatte: Was macht ein Objekt eigentlich vollkommen? Wie prägen Fragmente unser Bild von der Vergangenheit? Welchen Stellenwert haben Museen als Orte der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in unserer heutigen Gesellschaft?
Die Ausstellung gliedert sich in sechs Kapitel. Themen wie Zerstörung und Verfall sowie bewusst unvollendete Werke werden dabei ebenso behandelt wie Restaurierung und die Faszination um Fragmente in der bildenden Kunst.
Als gemeinschaftliches Projekt von Nachwuchswissenschaftler*innen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie der Hauptverwaltung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, des Musikinstrumenten-Museums des Staatlichen Instituts für Musikforschung und der Staatsbibliothek vereint „In:complete“ Objekte aus unterschiedlichsten Beständen von der Antike bis zur Gegenwart und macht die Vielfalt rund um das Thema Unvollständigkeit erlebbar.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Ernst von Siemens Kunststiftung.
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Veranstalter
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Mi 10:00 - 17:00
Do 10:00 - 17:00
Fr 10:00 - 17:00
Sa 10:00 - 18:00
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