Das Kulturforum in der Nähe des Potsdamer Platzes stellt mit seinen Museen, Bibliotheken und Konzertsälen einen Ort der Kunst, Kultur und Forschung dar, der in seiner enormen Vielfalt außergewöhnlich ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung der Stadt sollte hier die Vision umgesetzt werden, das kulturelle Zentrum West-Berlins zu etablieren. Mit Planung und Ausführung dieses Vorhabens wurde in den späten 1950er-Jahren begonnen. Bis zur Wiedervereinigung der Stadt im Jahre 1990 waren für die Staatlichen Museen zu Berlin die Neue Nationalgalerie und das Kunstgewerbemuseum entstanden. Danach erfuhren wegen der in vielerlei Hinsicht neuen Situation, so die Verschmelzung der Staatlichen Museen zu Berlin im östlichen und westlichen Teil der Stadt unter einem Dach, die Architekturentwürfe Veränderungen, nach denen die Gemäldegalerie, das Kupferstichkabinett, die Kunstbibliothek und die Sonderausstellungshallen erbaut wurden.
Am Kulturforum werden jene Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin gezeigt, die Werke der europäischen Neuzeit beherbergen. Sie schließen damit inhaltlich und zeitlich an die Ausstellungen auf der Museumsinsel Berlin an. Die großartigen, weltweit bekannten kunsthistorischen Sammlungen von Gemäldegalerie, Kunstbibliothek, Kupferstichkabinett, Kunstgewerbemuseum und Neuer Nationalgalerie visualisieren mit ihrem Facettenreichtum die Ideengeschichte von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart und laden Besucherinnen und Besucher ein, diese Vielfalt und Einzigartigkeit zu erleben. Ein auf unterschiedliche Interessen abgestimmtes Veranstaltungsprogramm und wechselnde Sonderausstellungen zu wesentlichen Themen der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte tragen zur Attraktivität des Kulturforums entschieden bei.
Im Zuge der Weiterentwicklung der Berliner Museumslandschaft ist beabsichtigt, in unmittelbarer Nähe zum Mies-van-der-Rohe-Bau einen Neubau für die Kunst des 20. Jahrhunderts zu errichten. Damit kann am Kulturforum eine dringend notwendige Ausstellungsfläche geschaffen werden: Im Zusammenspiel dieser beider Häuser könnte die Sammlung der Nationalgalerie umfassend und dauerhaft präsentiert werden – inklusive von Werken der Sammlungen Pietzsch und Marx. Langfristig planen die Staatlichen Museen zu Berlin, die Gemäldegalerie vom Kulturforum an ihren historischen Ort, die Museumsinsel Berlin, umzuziehen, um sie dort künftig im engen Dialog mit der Skulpturensammlung unter einem Dach zu präsentieren. Die Idee der gemeinsamen Präsentation von Skulptur und Malerei der Alten Meister soll bis dahin im Bode-Museum stärker sichtbar gemacht werden.