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Überblick

Das Kulturforum entstand seit den späten 1950er-Jahren. Es verkörpert den kulturellen Neubeginn West-Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg, das sehr bewusst als Pendant zu den im Ostteil, im historischen Zentrum der Stadt, gelegenen kulturellen Institutionen an der Nahtstelle von Ost- und West-Berlin errichtet wurde. Heute sind hier Kunst und Kultur der europäischen Moderne in sonst unerreichter Fülle zu sehen.

Gemäldegalerie

Eine Wandelhalle mit einer Brunneninstallation Walter De Marias empfängt die Besucher der Gemäldegalerie. Von hier aus gelangen sie zu den Schätzen des Hauses: kostbaren Gemälden des 13. bis 18. Jahrhunderts.

Die Galerie gehört zu den großen europäischen Kunstsammlungen der Welt. Seit ihren Anfängen als öffentliche Institution hat sie Werke nach kunsthistorischen Gesichtspunkten zusammengetragen, sodass hier die Geschichte von sechs Jahrhunderten europäischer Malerei in Hauptwerken lebendig wird: in Gemälden der großen Italiener Giotto oder Tizian, der berühmten Niederländer Rembrandt und Pieter Breugel oder der altdeutschen Meister wie Albrecht Dürer, in den einzigartigen Bildern von Canaletto, Jean-Antoine Watteau, Antoine Pesne oder Thomas Gainsborough.

Neben den 1.000 Meisterwerken der Schausammlung sind weitere 400 Bilder in der Studiengalerie zu sehen. Die Gemäldegalerie befindet sich seit 1998 in einem Haus des Architekturbüros Heinz Hilmer und Christoph Sattler, das als jüngstes Museum am Kulturforum entstand.

Kunstbibliothek

Die Kunstbibliothek als eine der weltweit größten Museumsbibliotheken zu Archäologie, Ethnologie, Kunst- und Kulturgeschichte stellt ein faszinierendes Ideenlabor für die Kunst- und Kulturwissenschaften dar. Sie besitzt einzigartige Sammlungen der Architektur, der Buch- und Medienkunst, der Fotografie, des Grafikdesigns und der Mode.

Ihren Hauptsitz hat sie seit 1994 am Kulturforum. Hier befinden sich die öffentliche Bibliothek für europäische Kunstgeschichte mit ihrem Lesesaal und die Sammlungen mit Nachlässen bedeutender Architekten wie Erich Mendelsohn, Meisterwerken der Fotografie, Modezeichnung und Plakatkunst. Dependancen unterhält die Kunstbibliothek mit dem Museum für Fotografie am Bahnhof Zoologischer Garten und der Archäologischen Bibliothek nahe der Museumsinsel Berlin. Das umfangreiche Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm der Kunstbibliothek zu großen Themen der Medien-, Fotografie-, Mode- und Architekturgeschichte eröffnet dem Publikum neue Perspektiven über Epochen- und Mediengrenzen hinweg.

Kunstgewerbemuseum

Europäisches Kunsthandwerk vom Mittelalter bis zur Gegenwart zeigt das Kunstgewerbemuseum im ersten Gebäude, das an der Piazzetta des Kulturforums nahe dem Potsdamer Platz von dem Architekten Rolf Gutbrod bis 1985 erbaut wurde.

Seine Sammlung an Objekten ist breit gefächert und von vielfältiger Gestalt: Kostbare Schätze wie die Goldschmiedearbeiten aus dem berühmten Welfenschatz oder das Repräsentationssilber der Lüneburger Ratsherren veranschaulichen die bewundernswerte Kunstfertigkeit in Mittelalter und Renaissance. Das Barock wird mit Delfter Fayencen und Gläsern vorgestellt, gefolgt von exquisiten Porzellanen aus Meißen und Nymphenburg. Zahlreiche Möbel wie intarsierte Kabinettschränke oder Ludwig Mies van der Rohes Barcelona-Sessel geben Einblicke in die Geschichte des Wohnens. Der Kostümbestand wurde in jüngster Zeit durch den Erwerb der Sammlungen Kamer/Ruf und Uli Richter bedeutend bereichert. Im November 2014 wurde das Kunstgewerbemuseum nach seinem Umbau durch das Architekturbüro Kuehn Malvezzi wiedereröffnet und zu einem Zentrum für Design und Mode erweitert.

Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist ein Hort künstlerischer Ideen: 110.000 Zeichnungen, Aquarelle und Ölskizzen, überdies illustrierte Bücher, Miniaturen, Druckplatten, topografische Ansichten und rund 550.000 Druckgrafiken reihen es unter die vier international bedeutendsten Sammlungen seiner Art.

Sein Universum umspannt 1.000 Jahre Kunst-, Kultur- und Mediengeschichte, von kostbar ausgemalten Handschriften des Mittelalters bis zur heutigen Kunst. Einzigartig ist sein Bestand an frühen italienischen, altdeutschen und niederländischen Zeichnungen, etwa von Sandro Botticelli, Albrecht Dürer und Rembrandt, sowie an deutscher Zeichenkunst des 19. Jahrhunderts, darunter die Nachlässe Karl Friedrich Schinkels und Adolph Menzels. Wegen der Lichtempfindlichkeit von Kunst auf Papier wird diese in wechselnden Ausstellungen gezeigt. Im Studiensaal können sich Besucher zudem Kunstwerke vorlegen lassen. Das Kupferstichkabinett findet sich in einem Bau, der 1994 nach von Hilmer & Sattler überarbeiteten Plänen Rolf Gutbrods fertiggestellt wurde.

Neue Nationalgalerie

Im September 1968 eröffnete Ludwig Mies van der Rohes Neue Nationalgalerie. Entstanden ist der lichtdurchflutete Bau, selbst eine Ikone der Moderne, um die Kunst der Moderne an einem angemessenen Ort in West-Berlin auszustellen – denn das Stammhaus der Nationalgalerie befand sich im Ostteil der gespaltenen Stadt, auf der Museumsinsel Berlin.

Nach durchgehender, über 40-jähriger Nutzung des Museums bedarf es einer umfassenden Sanierung. Mit dieser Aufgabe wurde 2012 der britische Architekt David Chipperfield betraut, der schon für die Instandsetzung des Neuen Museums verantwortlich zeichnete und auch das Besucherzentrum auf der Museumsinsel Berlin erbaut.