30.08.2019
bis
01.03.2020
James-Simon-Galerie
Mit „Nah am Leben. 200 Jahre Gipsformerei“ feiern die Staatlichen Museen zu Berlin das zweihundertjährige Jubiläum ihrer ältesten Einrichtung. Seit 1819 fertigt die Gipsformerei in alter Handwerkstradition Abgüsse bedeutender Bildwerke von der Vor- und Frühgeschichte bis ins 20. Jahrhundert. Die Sonderausstellung thematisiert die Abformung in umfassender Weise als eine seit der Antike überlieferte Praxis der bildnerischen Annäherung an das Leben.
Die Ausstellung geht der These nach, dass die Abformung dasjenige Verfahren ist, das dem Leben (und dem Tod) buchstäblich am nächsten zu kommen vermag. Anhand von 200 Objekten – v. a. plastische Objekte, aber auch Gemälde, Bücher, Druckgrafik, Fotografie und Video – macht sie die Bedeutung der Abformung in der Geschichte der Bildhauerei deutlich. Vom Abguss eines Krokodils über die verschiedenen Arten der Lebend- und Totenmaske wird der Bogen bis hin zu prominenten Werken der Kunst geschlagen, die mit Hilfe von Körperabformungen entstanden sind.
"Nah am Leben" ist die erste umfangreiche Sammlungspräsentation der Berliner Gipsformerei. Als weltweit größte, noch heute aktive Museumsformerei verfügt die Gipsformerei über ein mehrere Tausend Stücke umfassendes Konvolut von Mastermodellen, Gussformen und Malmodellen. Die Ausstellung erschließt diesen Bestand querschnittsartig und stellt ihm Objekte aus den anderen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie herausragende Leihgaben aus dem In- und Ausland gegenüber. Eine zentrale Rolle spielt hier die zeitgenössische Kunst, anhand derer die Emanzipation des Abgusses vom technischen Hilfsmittel zum eigenständigen Kunstwerk nachvollzogen werden kann.
Mit der Ausstellung eröffnen die Staatlichen Museen zu Berlin aber auch eine neue Spielfläche auf der Museumsinsel: den Sonderausstellungsraum in der neu errichteten James-Simon-Galerie. Anlässlich ihres Jubiläums kehrt die Gipsformerei damit zu ihren historischen Wurzeln zurück: So war die Königlich-Preußische Gipsgussanstalt in den 1830er-Jahren im Sockelgeschoss des Alten Museums untergebracht. Wenig später wurde für das 1855 eröffnete Neue Museum eine ganze Gipsetage geplant, die in jener Zeit den „Mittelpunkt aller Sammlungen“ bildete und direkt von der Gipsfomerei beliefert wurde. Den engen Verknüpfungen der Gipsformerei mit den Skulpturenbeständen der Staatlichen Museen zu Berlin geht die Ausstellung zudem anhand einer „Gipsspur“ nach, die sich in Form von ausgesuchten Interventionen durch die Dauerausstellungen auf der Museumsinsel zieht.
Ein kostenloser Audioguide begleitet die Besucher*innen durch die Ausstellung. In einer vielstimmigen Sound-Collage, die Künstler*innen, Gipskunstformer*innen, Wissenschaftler*innen, 3D-Experten, Museumsleute und einen Bestatter zu Wort kommen lässt und außerdem zahlreiche historische (Ton-)Dokumente enthält, werden unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema der Gipsabformung hörbar (Regie: Martin Baer, Sound-Design: Oliver Brod).
Für das umfangreiche Begleitbuch zur Ausstellung hat der Fotograf Philip Radowitz die Sammlungsobjekte der Gipsformerei im Werkstattkontext ins Bild gesetzt. 16 Essays gehen der Kulturgeschichte der Abformung auf den Grund. Die Publikation ist im Webshop der Staatlichen Museen zu Berlin und in der Buchhandlung Walther König erhältlich.
Zur Ausstellung "Nah am Leben. 200 Jahre Gipsformerei" gibt es ein umfangreiches begleitendes Vortragsprogramm.
Medienkooperationen: ARTE und Der Tagesspiegel.
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Veranstalter
Ausstellungsort
Adresse / Verkehrsverbindungen
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Bodestraße
10178 Berlin
vollständig rollstuhlgeeignet
Aktueller Hinweis: Die James-Simon-Galerie ist auch während der sanierungsbedingten Schließung des Pergamonmuseums weiterhin für Besucher*innen geöffnet.
Zugang zum Neuen Museum für Gruppen: Alle Gruppen für das Neue Museum betreten die James-Simon-Galerie über den Hof und das untere Foyer: Hinweise für den Gruppenbesuch (PDF, 197 KB).
U-Bahn: Museumsinsel (U5)
S-Bahn: Friedrichstraße, Hackescher Markt
Tram: Am Kupfergraben, Hackescher Markt
Bus: Staatsoper, Lustgarten, Friedrichstraße
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Ab 25,00 EUR
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Pressematerial
Weiterführende Links
3D-Rundgang durch die Ausstellung
Museum and the City: Beiträge zur Gipsformerei im Blog der Staatlichen Museen zu Berlin