Ökonomischer Fußabdruck von Museen: Deutschlandweite Studie des Instituts für Museumsforschung erschienen

26.06.2025
Institut für Museumsforschung

Das Institut für Museumsforschung hat die erste deutschlandweite Studie zum ökonomischen Fußabdruck von Museen in Deutschland veröffentlicht. Mit den Ergebnissen können Museen in Deutschland nun erstmals auch die ökonomische Wirkung ihrer Arbeit in die Diskussion mit ihren Trägern und Stakeholdern einbringen. Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass Museen wirtschaftlich relevant und ein wichtiger Standortfaktor sind, sowohl für den Tourismus als auch für die Lebensqualität vor Ort.

Gerade weil diese Befunde so überzeugend sind, ist die ökonomische Perspektive jedoch stets nur als komplementäre Ergänzung zu verstehen zu dem, was wir bereits über den gesellschaftlichen, kulturellen und individuellen Wert von Museen wissen. Egal ob groß oder klein, spezialisiert oder breit aufgestellt, auf dem Land oder in der Stadt: Museen vermitteln als Kulturträger und außerschulische Bildungseinrichtungen gesellschaftliche Werte und stärken als vertrauensvolle Institutionen die Demokratie. 

Die wichtigsten Ergebnisse

Museen zahlen sich aus: 9,4 Milliarden Euro war der Beitrag der knapp 7.000 Museen in Deutschland zum Brutto-Inlands-Produkt (BIP) 2023. Den von Museen ausgelösten Wertschöpfungseffekten (direkt, indirekt, induziert) standen Investitionen in Form von Zuschüssen der öffentlichen Hand in Höhe von rund 5,6 Milliarden Euro gegenüber.

Die Wertschöpfung von Museen ist fast doppelt so hoch wie die investierten Mittel: Jeder von der öffentlichen Hand in Museen investierte Euro ermöglichte 2023 eine Wertschöpfung von rund 1,7 Euro.

106.000 feste Arbeitsplätze (VZÄ) wurden im Jahr 2023 durch wirtschaftliches Handeln von Museen generiert. Zwei Drittel (63 %) davon entfielen auf die Museen selbst, 20 % auf Lieferanten und Dienstleister von Museen (Vorleister) und 17 % auf Geschäfte, Dienstleister und Restaurants, in denen Beschäftigte von Museen Geld ausgaben.

Der fiskalische Beitrag aus dem wirtschaftlichen Handeln von Museen belief sich 2023 auf 3,7 Milliarden Euro. Werden die Investitionen der öffentlichen Hand dazu ins Verhältnis gesetzt, flossen zwei Drittel (66 %) der aufgewendeten Mittel durch Fiskaleffekte wieder an die öffentliche Hand zurück.

Bei hochgerechnet 167 Millionen. Museumsbesuchen in 2023 waren die Effekte aus den begleitenden Ausgaben der touristischen Besucher*innen erheblich: Jeder von der öffentlichen Hand in Museen investierte Euro trug 2023 dazu bei, dass touristische Besucher*innen weitere 2,4 Euro an Wertschöpfung in Form von Dienstleistungen, Übernachtungen und Mobilität rund um ihren Ausstellungsbesuch generierten.

Die Impulse, die Museen als touristische Ziele setzen, sicherten rund 180.000 Arbeitsplätze (VZÄ) und sicherten den öffentlichen Haushalten in 2023 Rückflüsse von Steuern und Sozialabgaben in Höhe von 5,7 Milliarden Euro. Das entsprach in etwa der Summe, die die öffentliche Hand in Museen investierte.