REACH unterstützt und fördert zivilgesellschaftliches Engagement im Kulturerbe-Bereich und möchte ein stärkeres Bewusstsein für die gesellschaftliche Relevanz von Kultur und Kulturerbe sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch bei politischen Entscheidungsträgern schaffen. Austausch, Vernetzung und Kooperation stehen hierbei im Mittelpunkt.
Das REACH-Projekt möchte Bürgerinnen und Bürger bestärken, sich für Kultur und kulturelles Erbe zu engagieren, denn speziell durch gemeinsame Interaktionen mit Kulturerbe können gegenseitiges Verständnis und Toleranz entstehen sowie gemeinschaftliche Vorhaben und Visionen entwickelt werden. REACH will einen Beitrag leisten, um Kreativität, Innovation und Zusammenhalt in Europa und darüber hinaus zu fördern.
Im Rahmen von Tagungen, lokalen meetings, internationalen workshops und Pilotprojekten konnte REACH detaillierte Einblicke in partizipative Aktivitäten in verschiedenen Kulturerbe-Milieus (Minoritäten, kleine Städte, ländliche Gemeinschaften, Institutionen) sowie unter verschiedenen Gesichtspunkten (Management, (Wieder-)Verwendung, Bewahrung und Resilienz) gewinnen. Zudem wurden Modelle der Partizipation hinsichtlich ihrer Gültigkeit und Anwendbarkeit unter Berücksichtigung der verschiedenen Perspektiven erörtert und weiterentwickelt. Auf dieser praktischen und theoretischen Grundlage diskutiert und definiert REACH günstige Rahmenbedingungen für nachhaltige Bürgerbeteiligung im Kuturerbe-Sektor und setzt sich für deren Realisierung ein.
Mit seiner Plattform „Open-Heritage“ hat REACH zudem ein Forum entwickelt, in dem sich interessierte Menschen und Institutionen über ihre Erfahrungen und Ideen im Zusammenhang mit Kulturerbe austauschen, inspirieren lassen, kritisch diskutieren sowie gemeinsam Projekte entwickeln können. REACH leistet einen wichtigen inhaltlichen Beitrag, indem es dank seiner vielfältigen Aktionsbereiche umfassendes Material zur Thematik Partizipation zur Verfügung stellt. Über die Plattform und im Zusammenhang mit den Veranstaltungen wird ein breites Netzwerk von Praktikern, Akademikern, Unternehmern und weiteren stakeholdern aufgebaut.
Der Projektpartner SPK wird durch das Institut für Museumsforschung vertreten. Das Engagement des IfM konzentriert sich auf zwei Bereiche: workshops und Institutional heritage pilot. Das IfM konzipiert und evaluiert die vier thematischen REACH-workshops. Es organisierte zudem den internationalen workshop „Daring Participation!“ mit Vertretern von Museen, Bibliotheken, Archiven, Universitäten und Ministerien, um Projekte zu präsentieren und partizipative Herangehensweisen zu diskutieren und weiterzudenken.
Zum anderen führte das IfM eine Studie durch, um Möglichkeiten und Chancen, aber auch Schwierigkeiten und Bedarfe partizipativer Arbeit in Museen besser zu verstehen und mögliche Entwicklungen zu erörtern. Zentrale Aspekte waren u.a. vom partizipativen Projekt zur inklusiven Institution, Partizipation: extern und intern, das Verhältnis zwischen Partizipation und Ehrenamt/Freiwilligendiensten sowie der Bedarf an erweiterten, diverseren und neuen Kompetenzen in der Museumsarbeit.
Die Ergebnisse der REACH-Studien und Veranstaltungen sowie die Plattform „Open-Heritage“ werden nach Beendigung des Projektes weiterhin zur Verfügung stehen.
Wissenschaftliches Team: Dr. Friederike Berlekamp, Prof. Monika Hagedorn-Saupe, Dr. Stefan Rohde-Enslin
Kooperationspartner: Coventry University (GB), Promoter (I), Ministerio di Sviluppo Economico (I), Eötvös Loránd University (HU), Charles University (CZ), Universidad de Granada (ES)
Gefördert durch: Europäische Kommission, Horizon2020
Laufzeit: November 2017 bis Dezember 2020
Projektwebsite: www.reach-culture.eu