Das Institut für Museumsforschung (IfM) strebt eine Verbesserung des Informations- und Wissenstransfers auf europäischer Ebene an mit dem Ziel, den museumsfachlichen Informationsaustausch zwischen Museen und relevanten EU-Einrichtungen zu fördern. Ein Schwerpunkt ist dabei die europaweite, kulturerbe-spartenübergreifende Vernetzung. Das IfM macht Informationen über jeweils aktuelle Programme, inhaltliche Leitlinien und formale Prozeduren zugänglich und dokumentiert museumsbezogene Projektaktivitäten.
Das IfM ist als zentrale Institution für deutsche Museen und mit diesen verbundene Institutionen und Tätigkeiten Bindeglied zu internationalen Aktivitäten und Ansprechpartner für EU-Angelegenheiten. Es steht für diese Aufgabe des Informationsaustauschs über EU-Projektaktivitäten im Museumsbereich in engem Kontakt mit Planungs- und Vermittlungsakteuren der EU und nimmt an zahlreichen internationalen Veranstaltungen teil, die dem Entwurf, der Koordination und Rekapitulation von gemeinsamen Maßnahmen dienen. Dieser Wissensaustausch soll zunehmend ausgebaut und nutzerorientiert aufbereitet werden, sodass Projektinteressenten speziell museumsrelevante Informationen zur Verfügung stehen. Viele dieser Arbeiten erfolgen in Kooperationen und in Projekten und sind in den entsprechenden Abschnitten beschrieben.
Unter ihren verschiedenen Generaldirektoraten schreibt die EU Förderprogramme mit jeweils spezifischen inhaltlichen und strukturbezogenen Themenstellungen aus, die für Museen ein breites Feld an unterstützungsfähigen Projektaktivitäten eröffnen. Infrage kommen insbesondere die Förderprogramme der Generaldirektionen "Informationsgesellschaft" und "Bildung und Kultur". Innerhalb dieser Programme ergehen regelmäßig neue Aufrufe zur Einreichung von Projektvorschlägen, für die eine Kofinanzierung durch die EU in Aussicht gestellt wird.
Die europäische Zusammenarbeit von Museen ist auch in einer ganzen Reihe weiterer, wechselnder Einzelinitiativen der EU möglich, zum Beispiel bei der Förderung benachteiligter Regionen durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und in Programmen des Council of Europe, der auch den "Europäischen Museumspreis" vergibt. Für Institutionen, die Stätten kulturellen Erbes betreuen, ist zudem das "European-Heritage.Net" eine Informationsquelle für Kooperationsmöglichkeiten.
Die derzeit in Deutschland sich verstärkenden Diskussionen um Veränderungen von Trägerschaften in der Museumslandschaft und eine zunehmende Entwicklung hin zu privaten Rechtsformen beziehungsweise zur Privatisierung von museumsverbundenen Dienstleistungen,zum Beispiel Museumsshops, ist in anderen Ländern zum Teil bereits weiter fortgeschritten. Die Analyse dieser Entwicklungen erlaubt es, die dort gesammelten Erfahrungen in die Veränderungsprozesse der sich abzeichnenden nationalen Entwicklungen einfließen zu lassen.