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Museum für Asiatische Kunst gastiert mit Ausstellung „Eckart Muthesius and Manik Bagh“ in Indien

14.10.2024
Museum für Asiatische Kunst

Von Oktober 2024 bis September 2025 präsentieren drei der bedeutendsten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst Indiens die vom Leiter des Museums für Asiatische Kunst kuratierte Sonderausstellung „Eckart Muthesius and Manik Bagh – Pioneering Modernism in India“.

Anlässlich des 120. Geburtstags des Architekten Eckart Muthesius erzählt die Ausstellung die faszinierende Geschichte eines fruchtbaren Dialogs zwischen Indien und Deutschland im Bereich von Design und Architektur zu Beginn der 1930er Jahre. Die vom Leiter des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, Raffael Dedo Gadebusch, kuratierte Ausstellung zeigt eine Auswahl seltener Fotografien von Eckart Muthesius, Emil Leitner und Man Ray. Diese werden ergänzt durch kaum bekannte Aquarelle, Zeichnungen und Design-Studien von Muthesius.

Zunächst wird die Ausstellung vom 14. Oktober bis 8. Dezember 2024 im Kiran Nadar Museum (KNMA) in Neu-Delhi zu sehen sein, anschließend im Museum of Art and Photography (MAP) in Bangalore und zuletzt im Dr. Bhau Daji Lad City Museum in Mumbai. Ab Ende 2025 wird die Ausstellung im Humboldt Forum in Berlin gezeigt.

Manik Bagh: Der „Juwelengarten“

Die Protagonisten des indisch-deutschen Dialogs waren der Maharaja Yeshwant Rao Holkar II. von Indore (1908–1961) sowie der Berliner Architekt Eckart Muthesius (1904–1989), die sich Ende der 1920er Jahre in Oxford kennenlernten. Wenig später wurde Muthesius vom Maharaja damit beauftragt, einen Palast für ihn und seine Gattin zu entwerfen. Dieser sollte sich deutlich von bereits vorhandenen Entwürfen im englischen Kolonialstil abheben.

Mit dem von Yeshwant Rao Holkar in Auftrag gegebenen und 1933 durch Muthesius realisierten Palast entstand Indiens erstes ikonisches Bauwerk der Moderne: Manik Bagh (wörtlich der „Juwelengarten“). Die Palastanlage verkörperte auf modelhafte Weise die ganzheitlichen Ideale des neuen demokratischen Bauens. Die von Eckart Muthesius entworfene, puristisch elegante und zugleich hochinnovative Inneneinrichtung, die zahlreichen Meisterwerke zeitgenössischen Designs sowie bedeutende Kunstwerke – beispielsweise die vom Maharaja bei Constantin Brancusi in drei Varianten in Auftrag gegebene Skulptur „Bird in Space“ – machten Manik Bagh wie kaum ein anderes Bauwerk in Asien zu einem architektonischen Gesamtkunstwerk und Symbol des Aufbruchs in die internationale Moderne. Die zeitgenössische Presse schrieb euphorisch von einem „Märchenschloss der Moderne“.

Katalog zur Ausstellung

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter, englischsprachiger Katalog mit Essays von Raffael Dedo Gadebusch und Prahlad Bubbar, 158 Seiten, ISBN 978-3-88609-896-5, Buchhandelspreis: 24,95 Euro.


Eine Kooperation des Auswärtigen Amtes / der Deutschen Botschaft in Delhi und dem Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin