Die Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin unternimmt eine Aufarbeitung ihrer Bestände mit dem Ziel, sie aus einer globalen Perspektive neu zu sehen. Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt wird im Rahmen der Initiative Museum Global gefördert von der Kulturstiftung des Bundes.
Die von historischen und politischen Brüchen geprägte Sammlung ist gegenwärtig betont westlich ausgerichtet – grenzerweiternde Aspekte weisen vor allem der starke Fokus auf Nordamerika und die Zusammenlegung der Ost- und Westsammlung im Bereich der Nachkriegskunst auf. Was könnte die Sammlung heute einschließen, hätte ein global orientiertes Kunstverständnis ihren Aufbau geprägt? Vor welche Herausforderungen stellt ein solcher Perspektivwechsel – begründet in der erhöhten Konnektivität einer sich immer weiter globalisierenden Gegenwart – ein Museum, heute und zukünftig?
Im Rahmen des Programms „Museum Global“ der Kulturstiftung des Bundes befragen mehrere deutsche Kunstmuseen kritisch ihre Sammlungen und damit einen westlichen Kanon der Moderne. Nachdem das MMK in Frankfurt, die Nationalgalerie in Berlin und die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf ihre Projekte abgeschlossen haben, zieht die Konferenz eine Zwischenbilanz:
Datum: 30. September bis 1. Oktober 2019, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, Historische Halle
Eine Tagung der Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes; mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Nationalgalerie e.V.
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Das Konferenz- und Performance-Programm „Embodied Histories – Temporal Communities. Southeast Asian and Western Approaches to Narratives and Performance Art“ im Hamburger Bahnhof möchte neue Perspektiven auf Narrativierungen von Geschichte, Erzählungen und ihre Verkörperung in performativen Künsten und Praktiken in Südostasien eröffnen.
In der Verbindung von Vortrags- und Performanceprogramm spiegelt sich das Anliegen der Konferenz, die Möglichkeiten auszuloten, wie kuratorische, institutionelle und wissenschaftliche Praktiken von künstlerischen Praktiken lernen können. Mit ihrem Fokus auf verkörperte Geschichten und vernetzte Gemeinschaften ist die Konferenz Teil einer 2017 im Rahmen der Vorbereitungen der Ausstellung „Hello World. Revision einer Sammlung“ (Hamburger Bahnhof, 2018) initiierten, vielstimmigen kuratorischen Zusammenarbeit und eines laufenden Forschungsprojekts zwischen der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Berlin, dem Jim Thompson Art Center in Bangkok, dem MAIIAM in Chiang Mai, der Galerie Nasional in Jakarta und dem Singapore Art Museum. 2020 und 2021 werden eine Reihe von Ausstellungen in Thailand, Indonesien und Deutschland unter demselben Titel stattfinden.
Datum: 13. bis 14. Juni 2019
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„Hello World. Revision einer Sammlung“ ist eine kritische Untersuchung der Sammlung der Nationalgalerie und ihrer vorwiegend westlichen Ausrichtung:
Anhand dieser Fragen entfaltet sich die Ausstellung in dreizehn thematischen Kapiteln als eine vielstimmige Zusammenarbeit interner und externer Kuratorinnen und Kuratoren über die gesamte Ausstellungsfläche des Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. Werke und Werkgruppen der Sammlung bilden Ausgangspunkte für thematische Erkundungen internationaler und transkultureller Verflechtungen von 1900 bis in die Gegenwart. Ein kuratorisches Team erarbeitet den Entwurf eines Museums, das die historische, kulturelle wie politische Komplexität seiner Bestände anschaulich macht.
Datum: 28. April bis 26. August 2018
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Auf Einladung des Goethe-Instituts Jakarta berichten Kuratoren, Museumsleiterinnen und Künstler in drei Panels und einer anschließenden Podiumsdiskussion über die unterschiedlichen Perspektiven auf den Kunst- und Museumsbetrieb in Südostasien. Zwischen 16 und 18 Uhr wird das Programm durch die Performance „Sweet Dreams Sweet“ der indonesischen Künstlerin Melati Suryodarmo begleitet.
Die Konferenz und Performance finden in Kooperation des Goethe Instituts mit der Nationalgalerie — Staatliche Museen zu Berlin und anlässlich der Ausstellung "Hello World. Revision einer Sammlung“ im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart statt.
Datum: Mittwoch, 25. April 2018, 16 bis 21 Uhr
Eintritt ist frei.
Das Wochenende ozeanischer Performances, Installationen und Panels der TBA21–Academy in Zusammenarbeit mit der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin ist Prolog des Forschungs- und Ausstellungsprojekts der Nationalgalerie im Rahmen der Initiative „Museum Global“.
Der Titel basiert auf einem polynesischen Schöpfungsmythos, demzufolge die Inseln der Archipele aus dem Meer gefischt wurden. Das Projekt umfasst innerhalb von 36 Stunden, also in drei Gezeitenzyklen, ein vielfältiges Programm ozeanischer Aktivitäten in der historischen Halle des Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart.
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Am 2. und 3. Dezember 2016 fand die Konferenz „Die Idee des globalen Museums“ im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart statt. Über zwei Tage hinweg brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz ihr spezifisches Wissen und ihre Standpunkte ein:
Angesichts eines eingeschränkten, noch immer vorherrschenden Kanons von Kunst gehört die Entwicklung alternativer Erzählungen zu den Hauptaufgaben des Museums. Die Konferenz nimmt diesen status quo als Ausgangspunkt einer Diskussion von Museumsprogrammen – besonders von Museen moderner und zeitgenössischer Kunst –, die Sammlung, Forschung, Ausstellung und Publikum aus einer globalen Perspektive neu denken. Solche Unterfangen sind im aktuellen Diskurs mit Schlagwörtern wie Inklusion und Diversität, aber auch Universalismus und Imperialismus verbunden. Diese unterschiedlichen Wertungen fließen in „Die Idee des globalen Museums“ ein: Ein Titel, der als Kürzel steht für die Diskussion verschiedener Ansätze, die Museen heute verfolgen und in Zukunft verfolgen könnten.
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