25.05.2006 bis 27.08.2006
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Nur noch ein nacktes Stahlgerippe erinnert heute in der Mitte Berlins an den Palast der Republik - an jenen Bau, der 1976 als "DDR-Volkspalast" eröffnet wurde, nach der Wende lange wegen Asbest geschlossen war und nun nach der "Zwischennutzung" endgültig abgerissen wird. Die hohe Symbolik des Baus hat eine Reihe internationaler Künstler herausgefordert, spezifische Werke zu diesem Gebäude zu schaffen. Bereits 1996 hat Sophie Calle in einer Art künstlerischer Bestandsaufnahme die "Entfernung" von DDR-Symbolen dokumentiert. Eine ihrer Arbeiten zeigt die Demontage des DDR-Wappens am Palast der Republik. Tacita Dean nahm die schillernden Spiegelungen in der rostfarbenen Fassade zum Anlass, einen Film zu drehen, der Licht und Bau zu einer Poesie der Abstraktion verbindet. Das Berliner Künstlerduo Nina Fischer & Maroan el Sani haben den Palast, nicht ohne Ironie, "Klub der Republik" benannt, als Modell nachgebaut und erinnern damit an die viel genutzten Restaurants und Tanzbars im ehemaligen "DDR-Kulturpalast". Thomas Florschuetz schließlich fotografierte im März diesen Jahres im bereits ruinösen Gebäude: Entstanden ist eine Serie großformatiger Werke, in denen die Wucht der Architektur ebenso gezeigt wird wie der Blick auf die großen Fensterflächen hinter denen schemenhaft die Wahrzeichen Berlins zu erkennen sind.
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