Nadia Kaabi-Linke. Seeing Without Light

08.09.2023 bis 07.04.2024
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

In ihrer Einzelausstellung im Hamburger Bahnhof erkundet die Berliner Künstlerin Nadia Kaabi-Linke verborgene Spuren von Gewalt, die unbemerkt Geschichte und Gegenwart prägen. Die Ausstellung konfrontiert historische Auslöschungen und untersucht die Rolle von Zensur und Gewalt in der Kunst- und Politikgeschichte Mitteleuropas. Im Zentrum steht das Projekt „Blindstrom-Extrakte“ (2023), das sich auf eine Sammlung von in den 1930er-Jahren vom sowjetischen Geheimdienst zensierte und beschlagnahmte Gemälde bezieht. Heute befindet sich die Sammlung im Nationalen Kunstmuseum der Ukraine. Zudem wird die Neuproduktion „Bud’mo“, ein im Frühjahr 2023 in der Ukraine produziertes Video-Klangprojekt, zum ersten Mal im Hamburger Bahnhof zu sehen sein.

Nadia Kaabi-Linke, geboren 1978 in Tunis mit ukrainischem und tunesischem Hintergrund, präsentiert im Hamburger Bahnhof das Projekt „Blindstrom-Extrakte“ (2023). Die für Berlin angepasste Version des ursprünglich für das Nationale Kunstmuseum der Ukraine konzipierten Werks setzt sich mit der sog. „Spezfond“-Sammlung des Nationalen Kunstmuseums der Ukraine auseinander. Die Sammlung umfasst Werke der 1920er- und 1930er-Jahre, darunter das Gemälde „Erntebesichtigung“ (1937), das in Berlin gezeigt wird. Aufgrund der dargestellten Ereignisse oder des damals in der Ukraine vertretenen Formalismus wurden diese Werke von der sowjetischen Zentralregierung in Moskau beschlagnahmt. Einige der Künstler*innen wurden verfolgt, inhaftiert, exekutiert, doch die geplante Zerstörung der Gemälde scheiterte aufgrund des Einmarsches der deutschen Wehrmacht.

Neben Werken aus zwei Jahrzehnten künstlerischen Schaffens wird die eigens entstandene Video- und Klanginstallation „Bud’mo“ (2023) gezeigt. Die Mehrkanalprojektion versetzt die Besucher*innen in den sogenannten „Partisanenwald“ Chornyi Lis (dt. schwarze Blätter) und den Bronetskyi Wald in Galizien. Sie erzählt von historischen Verbindungen und vergessenen oder ausgeblendeten Überschneidungen der ukrainischen, deutschen und russischen Geschichte. 

Katalog zur Ausstellung

Begleitend zur Ausstellung erscheint die dritte Ausgabe der Katalogreihe des Hamburger Bahnhofs, herausgegeben von Silvana Editoriale Milano.

Kuratorisches Team

Die Ausstellung wird kuratiert von Sam Bardaouil, Direktor Hamburger Bahnhof, und Daria Prydybailo, Kuratorin Hamburger Bahnhof.


Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie und Burger Collection, Hong Kong und TOY Freunde.

Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin

Veranstaltung im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart
© Staatliche Museen zu Berlin / Anika Büssemeier
Wer wenn nicht wir


Workshop | 120 Minuten | 60 Euro

Invalidenstraße 50 - 51
10557 Berlin

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Öffnungszeiten an Feiertagen unter Öffnungszeiten

Nadia Kaabi-Linke
8,00 EUR ermäßigt 4,00

Jahreskarte ab 25,00 EUR

Tel 030 - 266 42 42 42 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)
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