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Jenseits des Kinos: Die Kunst der Projektion
Filme, Videos und Installationen von 1963 bis 2005

29.09.2006 bis 25.02.2007

Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

Werke aus der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin, der Kramlich Collection und anderen Sammlungen

"Das Kino ist tot! Es lebe der Film!" hat der schottische Videokünstler Douglas Gordon einmal gesagt. Was das heißen kann und welche überraschenden Inszenierungen dabei entstehen, wenn Künstler das bewegte Bild jenseits unserer vom Kinoerlebnis geprägten Vorstellungen einsetzen, ist das Thema einer großen Ausstellung im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin. Gezeigt werden 27 Schlüsselwerke der Projektionskunst von 1963 bis heute, bei denen jeweils deutlich wird, wie sehr diese Kunst - im Gegensatz zur Projektion im Kino - räumlich angelegt ist: Videos und Filme erscheinen verkleinert oder vergrößert auf frei hängenden Leinwänden, werden als Mehrfachprojektionen nebeneinander geworfen, überlagern sich in aufwändigen Installationen oder werden gar zu komplexen, begehbaren Filmräumen. Ausgangspunkt der Ausstellung sind die großen Film- und Videoinstallationen der 1990er Jahre, die mitreißenden Projektionen der Schweizerin Pipilotti Rist, die existentiellen Körperbilder von Bruce Nauman, die psychologisch aufgeladenen Filmräume der Finnin Eija-Liisa Ahtila oder die stark konzeptuell angelegten Installationen des Kanadiers Rodney Graham. Dabei greifen diese zeitgenössischen Arbeiten, wie sie in der Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin vorzufinden sind, künstlerische Ideen des projizierten Bildes auf, die sich bereits in den 1960er Jahren entwickelt haben. Richtungsweisende Arbeiten wie die Filme von Marcel Broodthaers, des Amerikaners Dan Graham oder der Experimentalfilmerin VALIE EXPORT werden im Dialog mit den zeitgenössischen Arbeiten zu sehen sein. Anhand von sechs großen thematischen Kapiteln − wie beispielsweise "Trugbilder", "Köperansichten" oder "Fundus Kino" − wird die Ausstellung umreißen, welche Bedeutung die Kunst der Projektion jenseits des Kinos erreicht hat. Sie zeigt außerdem, welche Inhalte, Techniken und konzeptuelle Ideen diese mediale Kunstform bis heute geprägt haben. Letztlich ist die Kunst der Projektion eine Schule der Wahrnehmung und bietet außergewöhnliche Erfahrungen von lichtbildnerischen Effekten wie Licht, Schatten, Bewegung, Sound, Reflexion.

Parallel zur Ausstellung finden Filmvorführungen im Kino Arsenal und ein wissenschaftliches Symposium statt.

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